Schubert jubelt über Olympia-Bronze
He did it again! Jakob Schubert gewinnt bei den Olympischen Spielen in Paris seine zweite Olympia-Medaille.
Der 33-jährige Tiroler krönt sich nach einer beeindruckenden Aufholjagd im Le Bourget Sport Climbing Venue mit Bronze.
Nach einer mittelmäßigen Boulder-Runde sorgte Jakob für ein Lead-Spektakel und krönte sich nach einer beeindruckenden Aufholjagd in seiner Paradedisziplin noch mit der Bronzemedaille.
„Im ersten Moment bin ich natürlich enttäuscht. Ich habe das Gefühl, dass mehr drinnen gewesen wäre. In der Boulder-Runde habe ich einige Punkte liegenlassen und war speziell beim zweiten Boulder knapp am Top dran. Besonders der physische Boulder, der normalerweise meine Stärke ist, ärgert mich. Ich habe mir da von der Schulter-Power heute schwergetan. Da habe ich wohl eine andere Medaille liegengelassen“, verrät Jakob Schubert.
Mit Platz fünf und 43,6 von 100 möglichen Punkten verlief die Boulder-Runde im Olympia-Finale für Schubert nicht nach Wunsch. Der sechsfache Weltmeister startete im Le Bourget Sport Climbing Venue standesgemäß und holte sich beim ersten Boulder das Top. Beim zweiten arbeitete sich der 33-jährige Tiroler mit viel Feingefühl nach oben, konnte das Top in der letzten Sekunde aber nicht festhalten. Dann kam Boulder drei: Schubert tat sich bei dem physischen Problem überraschend schwer, holte nur die erste Zone – diese wurde dem rot-weiß-roten Kletter-Ass nach einem Einspruch der Franzosen allerdings nachträglich aberkannt. Zum Abschluss sorgte Schubert mit 9,6 Punkten noch für Schadensbegrenzung und ging mit einem Rückstand von 19,5 Punkten auf Bronze in seine Paradisziplin, den Vorstieg.
Im Vorstieg drehte Schubert einmal mehr auf und zeigte, dass er in dieser Disziplin das Nonplusultra ist. Der Tiroler kletterte souverän und arbeitete sich Griff für Griff in der Olympia-Route (96 Punkte) nach oben und überholte im letzten Moment den US-Amerikaner Colin Duffy. Mit 139,4 Punkten war zu dem Zeitpunkt zumindest Bronze schon fix.
Der Brite Toby Roberts jubelte am Ende mit 155,2 Punkten über Olympia-Gold. Top-Favorit Sorato Anraku (JPN), der nach der Boulder-Runde noch auf Goldkurs gelegen war, konnte sich mit 145,4 Punkten über Silber freuen.
„Der Vorteil nach einer schlechten Boulder-Runde ist, dass man mit einem feinen Mindset in die Lead-Route gehen kann. Ich hatte nichts mehr zu verlieren und es war meine einzige Chance, voll abzuliefern. Ich bin gut in die Route eingestiegen, war schnell in einem super Flow. Die Route war nicht die größte Herausforderung. Ich bin froh, dass es für mich dann so gut gelaufen ist und ich noch eine Medaille gewinnen konnte“, so der zweifache Olympia-Bronzemedaillengewinner.
KVÖ-Nationaltrainerin Katharina Saurwein ergänzt: „Es war brutal spannend. Wir haben voll mitgefiebert und mitgerechnet. Es war unglaublich knapp. Jakob ist souverän und routiniert geklettert. Er hat nach einer mittelmäßigen Boulder-Runde noch das Optimum herausgeholt. Das spricht für ihn. Er hat sich diese Medaille wirklich verdient.“
© Austria Climbing // Foto: GEPA pictures/ Patrick Steiner