Hunger aufs Rodeln
Die heutigen Interviewpartner sind die Doppelsitzer-Rodler Peter Penz (32) und Georg Fischler (30). Sie trainieren seit Frühling 2014 bei Carson Patterson im Olympiazentrum. Besonders schätzen die Heeresleistungssportler des Österreichischen Bundesheers die Fachkompetenz der Trainer, die neuen Reize und das Equipment, das immer auf dem neuesten Stand ist. Außerdem finden Georg und Peter es gut, dass man hier mit vielen Athleten in Kontakt kommt, die sich auf einem sehr hohen Niveau befinden und trainieren. Die beiden starten seit der Saison 2004/ 2005 im Weltcup. Mit dem Rodeln haben sie schon sehr früh begonnen. Peter hat über seine Schwester angefangen, die auch Rodlerin war. Georg ist über den Rodelverein seines Dorfes zum Sport gekommen, als dieser von Natur- auf Kunstbahn umstellte und in der Schule dafür Werbung machte.
Für den Doppelsitzer haben Georg und Peter sich dann mit 16 bzw. 17 Jahren entschieden, als Junioren-Heimweltmeisterschaften stattfanden. Nachdem sie als Rodelpartner gut miteinander zurechtkamen und erste Erfolge verbuchen konnten, blieben sie dabei. Der erste gemeinsame große Erfolg war dann die Bronzemedaille bei den Juniorenweltmeisterschaften 2002 in Igls.
Beim Weltcupfinale dieser Saison stürzten sie. Im ersten Moment war natürlich die Enttäuschung da, jedoch tröstete das Wissen über den bereits feststehenden 3. Platz im Gesamtweltcup über das Ausscheiden hinweg. Mit einer Silbermedaille und vielen weiteren Podestplätzen blicken sie trotz allem auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück: „Wir sind sehr zufrieden. Die vergangene Saison gibt uns Hoffnung auf die Zukunft“.
Nach Saisonende wurde erst einmal ausgeruht und ein wenig Abstand zum Sport genommen. Die beiden haben neue Energie für die kommende Saison gesammelt, und den „Hunger aufs Rodeln“ wieder wachsen lassen. Nun geht es für Georg und Peter weiter mit dem Training, bei dem aufgrund der Komplexität der Sportart jedoch kein wirklicher Trainingsschwerpunkt gesetzt wird. Es spielt alles zusammen, der Start, das Material, die Performance auf dem Schlitten und die Konstanz.
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WORDRAP „DA SCHAU HER“
Was wärt ihr heute, wenn nicht Rodler?
(sehr langes Überlegen)
Georg: Das war nie ein Thema, weil ich schon immer fürs Rodeln trainiert habe. Ich bin damit aufgewachsen.
Peter: Vermutlich Tischler.
Wo seht ihr euch ein einem bzw. zwei Jahren?
In einem Jahr werden wir hier sein und weitertrainieren. Und in zwei Jahren haben wir eine Olympiamedaille!
Mit welchem Sportler würdet ihr gerne mal trainieren?
Georg: Mit Usain Bolt.
Peter: Mit dem Tischtennisspieler Ma Long
Was ist Luxus für euch?
Georg: Wenn man sich nicht zu viele Gedanken übers Leben machen muss.
Peter: Die Freiheit zu haben, das zu tun, was man tun will.
Hättet ihr lieber einen Monat lang kein Handy oder kein Auto?
(noch längeres Überlegen)
Georg: Kein Auto.
Peter: Kein Handy.
Wenn ihr jetzt auf play bei eurem Handy drücken würdet, welches Lied würde kommen?
Wir haben keine Lieder auf dem Handy und während des Trainings hören wir eher Radio.
Wann und wo seid ihr das erste Mal gerodelt?
Georg: Igls, 1992/1993
Peter: Igls, 1991/1992
Wie lässt sich das Leben eines Spitzensportler mit dem eines Vaters und Ehemann vereinbaren?
Georg: Es ist eine schwierige Situation. Für meine Frau wirkte es sicherlich manchmal wie eine Fluchtreaktion meinerseits (lächelt). Aber sie lernte mich so kennen und muss damit noch ein bisschen leben.
Peter: Nicht gut! Aber nach vier Wochen zu Hause kommt es auch schon vor, dass sie froh sind, wenn ich wieder auf Reisen gehe.
Welches ist eure Lieblingsrodelstrecke?
Igls.
Was ist eure liebste Sommersportart?
Fußball.
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Persönliche Updates von Georg und Peter auf Facebook und unter www.penz-fischler.at.