Spitzenbetreuung für Spitzenleistung
Das Österreichische Olympische Comité hat am Freitag hoch über den Dächern von Wien – im Ringturm der Wiener Städtischen Versicherung – die sechs österreichischen Olympiazentren re-zertifiziert.
Nach einer umfassenden Evaluierung der internationalen Beratungskommission wurden die neuen Kooperationsvereinbarungen mit den Olympiazentren Vorarlberg, Campus Sport Tirol Innsbruck, Salzburg-Rif, Sportland Oberösterreich, Kärnten und Wien unterzeichnet. Die Vereinbarungen haben bis Jahresende 2020 Gültigkeit.
„Um Spitzenleistungen zu erreichen, braucht es Spitzenbetreuung. Sport ist heute derartig komplex und vielseitig, dass es ein starkes Betreuungssystem im Zentrum braucht, das höchste Ansprüche erfüllt. Die Zusammenarbeit zwischen den Olympiazentren und die Anbindung an die Universitäten funktioniert heute wunderbar, nun geht es um ein Miteinander für die Zukunft des Spitzensports in Österreich, um das vorhandene Potenzial noch viel stärker zu nutzen“, betont ÖOC-Präsident Karl Stoss.
Dass in den Olympiazentren Spitzensport nicht administriert sondern organisiert und gelebt wird, ist für ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel der entscheidende Unterschied. „Das bringt wichtige Impulse Erkenntnisse und in weiterer Folge auch Top-Platzierungen. Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sind dafür ein gutes Beispiel: Natürlich hätten wir uns die eine oder andere Medaille mehr gewünscht, aber die tollen Leistungen von Bernadette Graf, Olivia Hofmann, Magdalena Lobnig oder Lukas Weißhaidinger sind auch in den Olympiazentren entstanden“.
Nachsatz: „Wir brauchen sportliche Vorbilder, um Kinder und Jugendliche zu motivieren, selbst sportlich aktiv zu werden – und diese sportlichen Vorbilder betreuen wir.“
Die Kernaufgaben der sechs mit dem Olympia-Gütesiegel ausgezeichneten Zentren liegen in der Sportwissenschaft, Sportpsychologie, Sportmedizin, Leistungsdiagnostik, Physiotherapie, Ernährungswissenschaft und Karriereplanung. „Was Österreich mit den Olympiazentren hat, ist sensationell, die Qualitätsstandards sind im Vergleich zu 2013 noch gestiegen. Jetzt geht es darum, dass die Rahmenbedingungen in Österreich verbessert werden, weil das große Potenzial wird erst zu 60 Prozent genützt“, sagt Gaby Madlener, Mitglied der internationalen Beratungsgruppe.
Für Olympiasieger Karl Schnabl gibt es in Österreich keine Alternative zu den Olympiazentren: „Zu meiner Zeit musste das Rad immer wieder neu erfunden werden, weil das Wissen regelmäßig verloren gegangen ist. Diese leeren Kilometer kann man sich im heutigen Spitzensport nicht mehr leisten, wenn man erfolgreich sein will.“
„Unser Ziel ist der Sport – und da heißt es gemeinsam anzupacken und auch über die Grenzen hinauszudenken“, betonte die Salzburger Sport-Landesrätin Martina Berthold. In Oberösterreich ist das Olympiazentrum Speerspitze der „Strategie Sportland OÖ 2025“, erklärt Sport-Landesrat Michael Strugl: „Wir sind auf einem sehr guten Weg, haben von 35 Maßnahmenpaketen heuer bereits 20 umgesetzt und um die hohen Standards zu erfüllen, investiert das Land Oberösterreich 9 Millionen Euro in den Um- und Ausbau des Olympiazentrums.“
Für den Vizerektor der Universität Salzburg, Prof. Erich Müller, ist Erfolg auch eine Frage der Verantwortung: „Wir wollen Medaillen gewinnen, aber das kann nur gelingen, wenn das Training auf wissenschaftlich höchstem Niveau stattfindet, Leistung maximiert und Verletzungen minimiert werden. Ohne diese Betreuung sind Spitzenleistungen nicht möglich.“
Das Österreichische Olympische Comité bedankt sich bei Partner Wiener Städtische Versicherung für die zur Verfügungstellung der Räumlichkeiten im Ringturm für die Re-Zertifizierung.