Die Medaillenschmiede der Tiroler Spitzensportler

Innsbruck – Betonoptik, ein düster und eng wirkender Gang, eine Umkleidekabine, wie sie jede Tiroler Volksschule hat. Wären da nicht die Fotos von Athleten mit Medaillen um den Hals, das Olympiazentrum Tirol am Gelände des Universitätssportinstituts Innsbruck wäre kaum als solches auszumachen. Aber genau hier, unter der Tribüne eines Leichtathletikstadions, trimmen die besten Sportler des Landes ihre Körper, gehen an ihre Grenzen. „Das Zentrum wirkt von außen eher unscheinbar“, gesteht Leiter Christian Raschner bei der Führung durch das Olympia-Gemäuer. Schmuckstück sei der 180 Quadratmeter große Kraftraum. „Die Sportler trainieren gerne hier, weil es nicht wie in einem Fitnessstudio, sondern mehr wie in einer Lagerhalle aussieht.“

Eine Reduktion auf das Minimum, um das Maximum aus jedem der 70 Sportler herauszuholen. So könnte man die Philosophie der Trainingsstätte, die von ÖOC, Land Tirol, Stadt Innsbruck und Universität Innsbruck getragen wird, beschreiben. Man setzt auf „Rundumbetreuung“: Fünf Trainer, zwei Physiotherapeuten, eine Ernährungswissenschafterin und ein Sportpsychologe sowie zwei Mitarbeiter in der Talentforschung und Leistungsdiagnostik sind beschäftigt. „Wir wollen mit dem Sportler gemeinsam Ziele verwirklichen. Dafür übernehmen wir die Verantwortung in der Trainingsplanung und Umsetzung“, erklärt Raschner den seit 2011 eingeschlagenen Weg. Im Wettstreit mit anderen Leistungszentren, etwa jenen in Salzburg, Vorarlberg oder Kärnten, sei man nicht. Innsbruck habe aufgrund der engen Zusammenarbeit mit Sportwissenschaftern einen ausgezeichneten Ruf. „Wir haben sehr gute Leute“, meint Raschner.

Doch wer darf überhaupt im Olympiazentrum trainieren? Wenn ein Sportverband Potenzial in einem Athleten sieht, werde ein Antrag auf Aufnahme gestellt. Der Beirat des Olympiazentrums behandelt das Ansuchen und entscheidet. Wer die Eintrittshürde schafft, bekommt eine Rundumbetreuung durch Coaching und Physiotherapie, für die pro Athlet rund 15.000 Euro veranschlagt sind. „Jeder Sportler zahlt einen Selbstbehalt von 500 Euro im Jahr“, sagt Raschner.

Weil die Trainer ihre Schützlinge über Jahre hinweg begleiten, baut sich ein großes Vertrauensverhältnis auf, sagt Trainer Christoph Ebenbichler, der etwa Skisprung-Star Gregor Schlierenzauer oder einige Alpin-Damen unter seinen Fittichen hat. Während Skeleton-Pilotin Janine Flock den Ruf als „Streberin“ hat und sich meist schon um 7.30 Uhr in der Früh in der Kraftkammer austobt, geht es Snowboarder Philipp Kundratitz auch mal gemütlich an. „Es kann schon vorkommen, dass er erst um 10.30 Uhr kommt. Aber jeder hat seinen Rhythmus“, feixt Ebenbichler.

Dass das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Winter- und Sommersportlern annähernd gleich sei, ist für Ebenbichler Beweis, dass man für alle da sei. „Auch Olivia Hofmann trainiert bei uns. Bei den Sportschützen ist Fitness ein wichtiges Thema.“ Im Kraftraum, der zu gewissen Zeiten aus allen Nähten platzt, treffen sich alle. Auch Skisprung-Star Gregor Schlierenzauer arbeitet hier nach seinem Kreuzbandriss am Comeback. „Eine Erweiterung der Räumlichkeiten ist unser Ziel“, sagt Christian Raschner. Dafür brauche es aber einen finanziellen Kraftakt.

 

© tt.com, Benjamin Kiechl

We Fuel You Right

Durch den heutigen Blogeintrag werdet ihr unsere Ernährungsberaterin Martina Baldauf (noch) besser kennenlernen! Martina wird den neuen Instagram-Account SPORTERNAEHRUNGTIROL des Olympiazentrums betreuen und regelmäßig mit Rezepten, Informationen und Inspiration nach dem Motto #wefuelyouright updaten! Außerdem gibt es am Ende dieses Posts das Rezept für ein leckeres Bananen-Brot als PDF zum Ausdrucken und gleich Ausprobieren!

Nun aber zu Martina: Schon als Kind interessierte sich die 26-Jährige leidenschaftlich für Biologie und Ernährung und so war es keine große Überraschung, dass sie diese Fachbereiche auch für ihren Ausbildungsweg wählte. Nach dem Schulabschluss absolvierte sie das Bachelorstudium der Biologie an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. Während ihrer Studienzeit kristallisierte sich ihr besonderes Interesse am Menschen und seinen elementarsten Grundbedürfnissen – Bewegung und Ernährung – heraus. Dies führte zu ihrer Entscheidung, einen Masterabschluss der Angewandten Ernährungswissenschaften an der UMIT (the health & life science university) in Hall in Tirol anzustreben, den sie im März 2016 erfolgreich erlangte.

Am OLYMPIAZENTRUM CAMPUS SPORT TIROL arbeitet Martina seit Mai dieses Jahres in Teilzeit und ist momentan auch dabei, sich im Bereich der Sporternährungsberatung (individuelle Betreuung und Beratung sowie Workshops und Vorträge) selbständig zu machen.

Privat kann man Martina in sportlicher Hinsicht beim Berggehen, Laufen, Rennrad fahren, Athletiktraining, in der Loipe oder auch beim Yoga antreffen. Sie kocht und fotografiert mit großer Freude, interessiert sich für Design, Kunst und Literatur, und wenn es die Zeit zulässt, lernt sie auch gerne mal ein neues Handwerk (z.B. Nähen).

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Wie sieht dein Alltag als Ernährungswissenschaftlerin am OZ aus?
Das Schöne ist, dass es so etwas wie eine alltägliche Routine für mich hier am OZ nicht gibt. Jeder Tag ist anders, es kommen Athleten aus den unterschiedlichsten Sportarten mit verschiedensten Anliegen rund um das Thema Ernährung zu mir.

Was gefällt dir am meisten an deiner Arbeit?
Das ist wohl die Vielfältigkeit, die dieser Beruf mit sich bringt, die Arbeit mit jungen, aktiven und hochmotivierten Menschen und die Tatsache, dass ich wirklich jeden Tag etwas Neues dazulernen kann.

Was sind deine Stärken in deinem Beruf?
Wahrscheinlich meine Motivation, eine Fragestellung so lange zu bearbeiten, bis ich die für mich befriedigende Antwort gefunden habe. Und dass ich gerne und offen auf neue Leute zugehe, mich gerne mit ihnen unterhalte, um sie so Schritt für Schritt kennenzulernen.

Was sind deine Pläne/Ziele/Wünsche für die Zukunft? Visionen?
Am Olympiazentrum steht auf jeden Fall die Weiterbildung für die Beratung der Athleten an erster Stelle, sowohl als Wunsch als auch als Ziel. Ideen rund um die Beratung gibt es da wahnsinnig viele, wie z.B. für die Athleten regelmäßige Workshops in Kleingruppen anzubieten, z.B. „DIY die optimale Regenerationsmahlzeit“ oder ein gemeinsames Einkaufen im Supermarkt, um sportgerechte Lebensmittel auszuwählen. Kurzvortragsreihen zu spezifischen Inhalten (z.B. kurz und knackig spezielle Supplemente zu durchleuchten) wären auch spannend. Aber auch den neu eröffneten Instagram-Account mit immer kreativen und ideenreichen Posts zu füllen und kontinuierlich weiter zu entwickeln ist ein Punkt auf der to-do-Liste für die nahe Zukunft
Konkretes Ziel für die nächsten Wochen/Monate ist definitiv neben meiner Arbeit am OZ meine Selbstständigkeit aufzubauen, um dann individuelle Sporternährungsberatung und Workshops/Vorträge auch für Leistungssportler bzw. motivierte Hobby- und Breitensportler außerhalb des OZ anzubieten.

Welche Bedeutung hat deiner Meinung nach das Thema Ernährung in der Gesellschaft?
Da stellt sich natürlich die Frage, wer „die“ Gesellschaft ist. Aber wenn man es auf den Großteil der beispielsweise österreichischen Bevölkerung bezieht, hat Ernährung wohl leider nicht die Bedeutung, die ihr eigentlich zusteht. Statt Qualität zählt großteils Quantität. Das allgegenwärtige Angebot, die stetige Verfügbarkeit von Essen und die geringe Bereitschaft, Geld für qualitativ hochwertige Lebensmittel auszugeben, führt zwangsläufig zu einem Ernährungsverhalten, das für die Gesundheit nicht förderlich ist. Viele Menschen haben verlernt, auf ihren Körper zu hören, sich bewusst mit ihrer Ernährung und dem Essen auseinander zu setzen, zu spüren was der Körper gerade braucht, was ihm guttut und was nicht, wie sich Hunger anfühlt und wann er satt ist. Das ist meiner Meinung nach aber elementar für den richtigen Umgang mit Ernährung.

Wie sehr unterscheidet sich die Ernährung von professionellen Athleten von der der Freizeitsportler bzw. Nichts-Tuer?
Einerseits spürt der Hochleistungssportler natürlich auf eine viel direktere Art und Weise den unmittelbaren Zusammenhang von Ernährung/Essen und daraus resultierender Energiebereitstellung und der Leistung bei sportlicher Aktivität. Wenn er zu Mittag Wiener Schnitzel mit Pommes isst und dann 1-2h später Intervalle laufen soll, wird er wenig Freude haben. Dass die Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit im Training und die Performance im Wettkampf hat ist inzwischen unbestritten und dessen sollte sich jeder Hochleistungssportler bewusst sein.
Andrerseits braucht der Profisportler natürlich auch etwas Anderes/mehr als der durchschnittliche, sportlich mäßig aktive bzw. inaktive Mensch. Kohlenhydrate sind immer wieder Thema, genauso wie Eiweiß und verschiedene Mikronährstoffe.

Beim Sport – besser Wasser oder Sportgetränke?
Das kommt auf die Intensität und Dauer der sportlichen Betätigung an. Unter 1h Belastung reicht für gewöhnlich Wasser, ab 1h empfiehlt sich dann ein Sportgetränk, das zumindest Natrium und Chlorid (Salz) – abhängig vom Schweißverlust – und auch ein paar Kohlenhydrate beinhaltet. Bei 2-3h Belastung sind dann die Kohlenhydrate im Getränk nochmals wichtiger. Man kann sich die Sportgetränke aber auch leicht selbst herstellen und muss so nicht immer auf gekaufte Produkte zurückgreifen, die recht teuer sind und oftmals viel mehr Zutaten als nötig beinhalten.

Was würdest du Athleten raten, die Gewicht verlieren müssen, ohne Muskelmasse zu verlieren? Was sollten Athleten ernährungstechnisch beachten, wenn sie an Masse und Kraft zulegen müssen?
In allererster Linie sind beide Zielsetzungen eine Frage der Energiebilanz. Will ich Gewicht (Fettmasse) verlieren, sollte ich am Ende jedes Tages mehr verbraucht haben, als ich mir zugeführt habe. Beim Muskelaufbau gilt das Gegenteil, da sollten am Ende des Tages mehr kcal aufgenommen als verbraucht worden sein. Zusätzlich gilt es dann noch die Verteilung der Makronährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette) anzupassen, in unterschiedlicher Weise an Trainingstagen bzw. trainingsfreien Tagen.

Was hältst du von Nahrungsergänzungsmitteln?
Eine gezielte und geplante Supplementation unter besonderen Situationen bzw. speziellen individu­ellen Bedürfnissen ist legitim – vorausgesetzt die Basisernährung passt. Nahrungsergänzungsmittel aus Faulheit bzw. als Ersatz einer sportgerechten Basisernährung zu konsumieren ist der falsche Weg und kann unter Umständen mehr Schaden als Nutzen bringen (z.B. Vitamin C)!

Was sollte man an Lebensmitteln immer zuhause haben?
Im besten Fall viel und verschiedenes frisches Obst und Gemüse, Salate, Milch und magere Milchprodukte (z.B. Hüttenkäse, Joghurt, Topfen, Sauerrahm, Frischkäse), Eier, frisches mageres Fleisch (Pute, Huhn, mageres Rind) oder Fisch, frische Kräuter; gewisse Lebensmittel, die sich länger und teils ungekühlt lagern lassen, auf Vorrat zu kaufen,  ist sicherlich eine gute Idee. So kann man auch spontan das Richtige kochen, selbst wenn man gerade von einer Reise zurückgekommen ist. Z.B.: Bohnen/Linsen in der Dose, Vollkornnudeln, verschiedene Getreide(-mehle), Naturreis, Getreide­flocken, Nüsse und Samen, Gewürze, Fisch in der Konserve, passierte Tomaten/Tomaten in der Dose, getrocknete Pilze, Oliven/Kapern usw.  im Glas, abgepacktes Vollkorn-Schnittbrot, Getreidemilch, Fruchtmus.

Was findet man bei dir immer im Kühlschrank?
Eigentlich immer drin sind Milch, Leinöl, Senf, Zitronen, diverse Milchprodukte (meistens Topfen, Hüttenkäse, Sauerrahm, Joghurt), Eier, diverses Gemüse (v.a. Karotten, Fenchel, Zucchini), geräucherte Forelle/Saibling o.ä. und auf Vorrat abgepackte, gekochte Bohnen. Mein Kühlschrank ist leider sehr klein und schnell sehr voll durch viel Obst und Gemüse – mir sind frische, unverarbeitete Lebensmittel sehr wichtig. Auch liebe ich es, „neue“ Lebensmittel zu entdecken und auszuprobieren, vor allem alte regionale Produkte, die leider oft zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind.

Lieblings-Lebensmittel und -Gericht?
Lieblings-Lebensmittel: Blaubeeren
Lieblings-Gericht: derzeit mein Favourit: „Conchiglie granchi di fiume“ von L’Osteria (Pasta mit Flusskrebsen, Karotten,  Zucchini und Hummersauce). Gemischter Salat mit gebratener Hühnerbrust und Brot geht auch immer!

Was möchtest du mit dem Instagram-Account SPORTERNAEHRUNGTIROL erreichen?
Ich möchte unseren Athleten am OZ neue Inputs und Anstöße für die eigene Ernährung geben. Im Alltagstrott verliert man oftmals die Ernährungsvielfalt, man kocht häufig dieselben bewährten Gerichte und es fehlt einem manchmal einfach an Ideen, was man sich kochen könnte. Ich möchte unseren Athleten zeigen, dass man auch mit wenigen Zutaten und in kurzer Zeit abwechslungs­reich, lecker und sportgerecht kochen kann. Und gleichzeitig kann man bei den Posts auch noch kurze und knackige Infos zu Lebensmitteln und Tipps + Tricks zur Sporternährung erhalten.

Was hältst du von den aktuellen Food-Trends (Paleo, Low Carb, …) für Sportler?
Im Hochleistungssport ist meiner Meinung nach jede strenge Diät, die bestimmte Lebensmittel­gruppen ausklammert – wenn nicht aus medizinischer Sicht notwendig – nicht sinnvoll. Wenn ein Athlet bei 1-2 Trainingseinheiten am Tag auf Kohlenhydrate verzichtet, wird er bald merken warum das keine allzu gute Idee war …

Mit welchem Sportler würdest du gerne mal trainieren?
Wahrscheinlich mit Joey Kelly. Vor allem im Bereich Mentaltraining… der Kerl ist wahnsinnig beeindruckend und beeindruckend wahnsinnig!

Was ist Luxus für dich?
In der Stille und ohne Hast am Berg zu wandern.

Hättest du lieber einen Monat lang kein Handy oder kein Auto?
Kein Auto; aber kein Handy tät auch mal gut!

Wenn du jetzt auf play bei deinem Handy drücken würdest, welches Lied würde kommen?
„Society“ von Eddie Vedder

Welche Sportarten/ Sportler interessieren dich besonders/ verfolgst du (im TV)?
Straßenrad, Leichtathletik, Großevents.

Was war dein schönster Moment, den du mit Sport verbindest?
Als ich dieses Jahr spontan und zum ersten Mal den Halbmarathon gelaufen bin.

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Rezept: bananenbrot

Athlet: Christian Borgnaes, 20 Jahre alt, Ski Alpin, aktuell in der Vorbereitung für die kommende Saison nach einem Kreuzbandriss im Frühjahr; Ernährungsziel: Muskelaufbau.

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Persönliche Updates von Martina findet ihr auf ihrer privaten Instagramseite & Facebook.

© Bilder: Christian Koch

Messungen im Sport – Aufwand und Nutzen

Im Leistungs- und Breitensport ist es mittlerweile möglich, mit einer sehr hohen Anzahl an Zahlenwerten zu arbeiten. Kaum ein Detail des Sports und der Leistungsfähigkeit kann nicht in mehr oder weniger sinnvollen Kennziffern ausgedrückt werden.

Als Beispiele können hier im simpelsten Falle eine bestimmte zurückgelegte Strecke oder ein gehobenes Gewicht genannt werden. Aber auch sehr viel komplexere Parameter, wie die Herzfrequenzvariabilität zur Bestimmung des „Ermüdungsgrades“ oder diverse herzkreislauf- und stoffwechselrelevante Größen zur Überprüfung des aktuellen Leistungszustandes, können ohne größere Schwierigkeiten erhoben werden.

Unterschieden werden können auch jene Werte, die beinahe täglich zur Trainings- und Wettkampfsteuerung erhoben werden, beziehungsweise jene, die nur punktuell im Jahresverlauf zur genaueren Diagnostik ermittelt werden. Im Idealfall werden diese Werte dann in Beziehung gesetzt, um einen optimalen Leistungsfortschritt zu erzielen. Um ehrlich zu sein, denke ich, dass der Coach versucht, vieles in Zahlen zu fassen, um sämtliche Vorgänge der sportlichen Entwicklung seiner Athletinnen und Athleten planbarer, aber auch analysierbarer zu machen. Selbst wenn eine Trainerin / ein Trainer keinen allzu großen Wert auf Zahlen im Training legt, so kann sie oder er mit einem „so- so“ in den Trainingsaufzeichnungen eines Athleten meist weniger anfangen als mit einer „4“ auf einer Skala von 1-10. Die Frage, die sich aber im großen Allgemeinen stellt, ist allerdings: Wie viel Quantifizierung braucht es in einer Athleten-Trainer-Beziehung, die zum maximalen Erfolg führen soll, bzw. wann wird über das Ziel hinaus geschossen? Im Generellen kann gesagt werden, dass das Verständnis der verwendeten Kennziffern die Verwendung dieser rechtfertigt, dies ist somit die Grundvoraussetzung für Neuerungen in diesem Bereich. Wenn eine Athletin / ein Athlet nicht versteht, warum es Sinn macht, die Zahlen durch viel Mühe und Schweiß in die Höhe zu treiben, wird sie / er nicht ihren / seinen gesamten Einsatz zeigen, um dieses Ziel zu erreichen. Ich denke hier als Beispiel an eine mir bekannte ehemalige Nachwuchsathletin in den 80er Jahren, der die Ergebnisse regelmäßiger Testungen nur unzureichend erklärt wurden. Die Sinnhaftigkeit der „Schinderei“ hat sich somit für sie nicht gezeigt. Dadurch wurden vom Trainer aufgrund mangelnder Motivation ihrerseits falsche Ergebnisse zur weiteren Planung herangezogen. Dies hatte natürlich keinen optimalen Outcome zur Folge, wodurch sich die Motivation der Athletin natürlich auch nicht steigerte – ein Teufelskreis.

Was sich die Trainerin / der Trainer also vor der Einführung neuer Analyse- bzw. Planungstools fragen sollte ist:

1. Kann ich die Werte, die ich erhalte, auch interpretieren? Wie kommen diese zustande? Gibt es Tücken bei der Messung oder Verarbeitung der Daten und welche physiologischen oder psychologischen Parameter werden überhaupt abgebildet?

2. Welche externen Ein ussfaktoren können meine Messungen beein ussen oder stören?

3. Kann ich die neuen Daten mit meinen bisherigen erhobenen in Beziehung setzen und kann ich mir so ein sinnvolles Gesamtkonstrukt zurechtlegen?

4. Steht der zu erwartende Aufwand der Messungen in einer sinnvollen Relation zum möglichen Potential, oder kann er sich aufgrund erhöhter Stressbelastung sogar negativ auswirken?

5. Kann die Athletin / der Athlet die Werte ausreichend interpretieren, um sinnvolles Feedback zu geben?

Langfristig gesehen sollten für Sportler / Sportlerinnen „harte“, messbare Daten eine Hilfe zur Schulung des eigenen Gefühls sein. Hier muss ein ständiger Abgleich zwischen Werten und Gefühl stattfinden, nur so kann die Athletin / der Athlet seinen momentanen Leistungszustand und ihre / seine aktuellen Bedürfnisse für eine optimale Entwicklung dem Coach mitteilen. Worauf dieser wiederum optimal reagieren kann und muss. Speziell im Spitzensport ist ständiges Feedback über das subjektive Gefühl der Athletin / des Athleten unerlässlich, weil es wohl keiner Trainerin / keinem Trainer möglich ist, den absolut optimalen Trainingsreiz im Vorhinein zu planen, denn dieser liegt meist direkt am Übergang zum Übertraining, quasi auf des „Messers Schneide“.

Ein großer Fokus im Nachwuchstraining sollte also auch auf der Schulung des eigenen Gefühls und den damit verbundenen harten Parametern gerichtet sein. Es geht darum, das (gesteuerte) Trainieren zu lernen. Auch der Ausdruck der Trainerin / dem Trainer gegenüber muss gelernt werden, als Athlet / Athletin muss ich kommunizieren können, was ich fühle. Wobei sich der Trainer / die Trainerin hier auf verschiedene Kommunikationsmuster von unterschiedlichen Athletinnen / Athleten einstellen muss. Die Auswahl der Methoden zur Trainingssteuerung und -überwachung müssen immer sehr individuell und zielgerichtet getätigt werden. Somit wünsche ich euch allen ein gutes Händchen bei der Vernetzung mit der Wissenschaft und viel Erfolg bei der Interpretation eurer Messungen.

von Lukas Höllrigl, MSc

#roadtorio – Sail for your Soul

… das tun Nikolaus Resch und Nico Delle-Karth, auch bekannt als Niko und Nico oder Nicko oder Nickomania! Die beiden Segler, die hier mit Coach Christoph Ebenbichler trainieren seit es das Olympiazentrum gibt, bereiten sich derzeit in den letzten Zügen auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro vor. Aber nun erst einmal zurück zum Anfang.

Begonnen mit dem Segeln hat Niko mit seinen Eltern in Kärnten am Wörthersee. Nico ist über seinen Vater zum Segelsport gekommen und hat damit am Gardasee angefangen. Ein Team sind sie seit 1999, mit Niko als Vorschoter und Nico als Steuermann. Ihre ersten gemeinsamen Erfolge auf österreichischer Ebene feierten sie mit Club- und Landesmeisterschaften, 2000 gewannen sie den österreichischen Meistertitel. Auf internationaler Ebene gelang ihnen der Durchbruch mit einem 6. Platz bei der Kieler Woche und einem 4. Platz bei der Jugendweltmeisterschaft in Sydney, ebenfalls im Jahr 2000. Heute können die beiden auf viele weitere Erfolge zurückblicken, wie zum Beispiel die Plätze 10, 8 und 4 bei den Olympischen Spielen in Athen, Peking und London und ihre zwei Vize-Weltmeistertitel von 2007 (Cascais) und 2016 (Clearwater).

Auf die Frage, warum er Vorschoter wurde, meinte Niko, dass er es schon immer mochte, am Trapez zu segeln und dass das in der Jugendklasse nur der Vorschoter macht. Nico hat das Steuern mehr Spaß gemacht, weshalb er Steuermann wurde.

Segeln ist eine sehr komplexe Sportart, bei der viele Aspekte wichtig sind: Balance, Koordination, aber auch Ausdauer und Kraft. Wie Nikos und Nicos Coach Chris immer sagt: ‚Ihr müsst Hybriden sein!‘ Besonders wichtig beim Training ist den 49er Seglern Kontinuität und das regelmäßige Trainieren über einen längeren Zeitraum. Meist haben sie Quartals- oder Saisonziele. Oft wird zuerst analysiert, ob es in bestimmten Bereichen Verbesserungspotential gibt, dementsprechend wird dann trainiert. Im nächsten Wettkampf zeigt sich meist etwas Anderes, das ausbaufähig ist, und dann wird daran gearbeitet. Im Winter bzw. längere Zeit vor Wettkämpfen und zwischen Höhepunkten wird die Technik trainiert, unmittelbar vor einem Wettkampf gibt es Speed-Training.

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Wie sieht ein typischer Trainingstag bei euch aus?
Niko & Nico: Es ist unterschiedlich und kommt darauf an, was wir gerade machen und wo wir gerade sind. Wenn wir Segeln, dann sieht ein Tag ungefähr so aus:
Nach dem Aufstehen wird erstmal der Körper aktiviert, durch lockeres Laufen, Sprints oder Laufschule. Dann wird gefrühstückt und danach gibt es ein Wetterbriefing und danach geht es in den Club zur Bootarbeit. Anschließend fahren wir dann 4 Stunden raus und nachdem wir zurückgekommen sind, haben wir eine Wetter- und Trainingsnachbesprechung. Dann wird nochmal eine Fitness-Trainingseinheit durchgeführt und es geht zum Physio. Dann gibt es Abendessen und anschließend kommt oft noch einmal der Physio und dann wird geschlafen.

Habt ihr eine Routine vor Wettkämpfen?
Niko: Wir fahren raus, und dann ist unser Programm immer gleich. Wir testen einige Dinge, fahren rauf und runter und testen die Seiten und verschiedene Manöver.

Nico: Wir arbeiten innere Checklisten ab, um dann, egal in welcher Situation wir uns gerade befinden, nichts zu vergessen.

Wie habt ihr euch jetzt noch die letzten Wochen vor Olympia dafür vorbereitet?
Niko & Nico: Wir hatten erst noch ein wenig segelfrei und trainierten Ausdauer und Kraft bis wir für 3 Wochen nach Rio geflogen sind, um dort vermehrt Probewettkämpfe durchzuführen. Dann sind wir zurückgekommen und zuerst stand die offizielle Einkleidung am Programm, danach folgte die Verabschiedung beim Bundespräsidenten. Und am 27. ging es dann nach Rio!

Fühlt ihr euch noch besser vorbereitet als für die vorherigen Olympischen Spiele?
Niko: Definitiv fühlen wir uns besser vorbereitet. Wir haben bessere Unterstützung von Verbandsseite her, wir haben Meteorologen, Psychologen, Physiologen, ein großes Team. Allgemein arbeiten wir und das Team noch besser und enger zusammen.

Nico: Ja. Wir haben einen großen Schritt gemacht und sind in den letzten 4 Jahren noch einmal auf ein ganz anderes Level gekommen.

Ziele für Olympia?
Niko & Nico: Das Ziel ist eine Medaille, wobei die Farbe egal ist, Hauptsache Medaille! Die will man ja in jedem Wettkampf!

Was sind eure Stärken beim Segeln?
Niko: Mittlerweile haben wir sehr viel Erfahrung und wissen, worauf es ankommt. Und wir sind ein starkes Team.

Nico: Wir sind miteinander gut und können sehr konstant segeln.

Was war euer schönster ‚Sportmoment‘?
Niko: Im Februar in Clearwater, als wir Vize-Weltmeister wurden, das war toll, weil das seit dem 2. Platz bei der WM 2007 unsere nächste WM-Medaille war, und wir uns die Medaille dieses Jahr erarbeitet haben, die 2007 ist eher einfach passiert.

Nico: Für mich waren auch beide Vize-Weltmeistertitel ein tolles Erlebnis. Und die Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in Athen!

Mit welchem Sportler würdet ihr gerne mal trainieren?
Niko: Ich würde gerne mal mit Roger Federer Tennis spielen.

Nico: Am liebsten trainiere ich mit den Trainern vom Olympiazentrum.

Was ist eure liebste Ausgleichssportart/ habt ihr in eurer Kindheit anderen Sport gemacht?
Niko: Früher habe ich Cricket und Handball gespielt, heute spiele ich Tennis und Golf, aber viel Zeit bleibt nicht für anderen Sport.

Nico: Momentan gehe ich gerne Mountainbiken, Kiten, Windsurfen, Segeln und Ski fahren.

Welche Musik hört ihr gerne (beim Training)?
Niko: FM 4.

Nico: Florence and the Machine.

Welche Sportarten/ Sportler verfolgt ihr selbst gerne?
Niko: Nichts speziell, aber ich verfolge den America‘s Cup und die Teams dort.

Nico: Ich schau gern, was beim Surfen so abgeht. Meine liebsten Surfer sind Kelly Slater und John John Florence.

Was ist eure größte Motivation, immer weiter zu machen?
Niko: Für mich ist es die Medaille in Rio.

Nico: Ich bin motiviert, weil mir der Sport Freude macht und es meine Leidenschaft ist.

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Persönliche Updates von Niko und Nico findest du auf Facebook und auf ihrer Homepage!

Blog by Pia Demler

21st Annual ECSS Congress in Wien

Der 21. jährliche Kongress des European College of Sport Science (ECSS) fand heuer zum ersten Mal in Wien statt und somit zum zweiten Mal in Österreich, nachdem er 2003 in Salzburg durchgeführt wurde. Der ECSS ist einer der weltweit bedeutendste sportwissenschaftliche Kongress, bei dem heuer ca. 2800 SportwissenschafterInnen aus über 70 Ländern weltweit teilgenommen haben. Auch heuer waren MitarbeiterInnen des Olympiazentrums an diesem Kongress vor Ort, präsentierten ihre neuesten Erkenntnisse aus den laufenden Forschungsprojekten und tauschten sich mit weltweit renommierten SportwissenschafterInnen aus.

Vom Olympiazentrum präsentierten Christian Raschner („Development of a multi-axial mechatronic strength training and testing device“), Carson Patterson (“Long-term testing of eccentric strength in elite female Austrian ski racers and its relationship to racing performance”), Antonio Perez (“Limb symmetry index and leg dominance in Austrian youth ski racers”) und Lisa Müller (“The influence of maturity status on the relative age effect in elite youth alpine ski racing and soccer in Austria”).

#roadtorio – Tee Time

Nach 112 Jahren werden dieses Jahr bei den Olympischen Spielen wieder Golf-Wettkämpfe ausgetragen. Unsere Golf-Proette Christine Wolf konnte sich in der zweijährigen Qualifikationsphase einen der Top-60 Plätze sichern und wird vom 17. bis zum 20. August in Rio de Janeiro mit am Start sein.

Angefangen hat alles, als Christine und ihre Schwester Kinder waren und sie ihre Eltern auf den Golfplatz begleiteten. Irgendwann konnten die beiden es dann auch selbst versuchen und richtig angefangen hat Christine mit 10 Jahren im Golfclub Innsbruck-Igls (Rinn und Lans). Bald konnte sie auch erste größere Erfolge bei Schüler- und Jugend­meister­schaften feiern, dann folgten einige Einsätze bei Auslandsturnieren und mehrere Europameister­schaften sowie die Qualifikation und Teilnahme an der US Women‘s Open 2011. Als Christine noch Amateur­­-Golferin war, hatte sie ein Handicap von +1.8.

Für ihr Studium ging Christine in die USA, wo sie 2011 ihr Bachelorstudium in Marketing und Management an der University of Tennessee at Chattanooga abschloss.  Dort war sie bis dahin auch im College-Team, den ‚Mocs‘, und ihr war danach klar, dass sie Golf weiterverfolgen wollte. Auch die Teilnahme an den US Open 2011 hat zu ihrem Entschluss beigetragen, im September 2012 Golf-Proette zu werden. Schon bei ihrem zweiten Turnier als Proette, der Ladies Crete Open, gewann sie den ersten Platz.

Ihr letztes Hole in One hat Christine 2011 auf dem Kurzplatz auf der Practice Facility im College in Amerika geschafft. Am besten beherrscht sie Drives, die sind meist am Fairway und dadurch ist der Schlag ins Grün oft angenehmer. Meistens gehen ihre langen Schläge über 235m, ihr weitester ging 265m. Nachdem jedes Turnier auf einem 18 Loch-Platz gespielt wird, mag sie diese lieber. Aber ab und zu während des Trainings schnell 9 Loch zu spielen bringt auch eine super Abwechslung. Christine versucht auch, beim Training alle Sparten abzudecken – langes und kurzes Spiel. Besonders wichtig für eine Golferin, meint sie, ist, dass man genügend Zeit rund ums Grün verbringt. Wenn das kurze Spiel top ist, wird auch das lange besser. Auch wenn Christine über die letzten Jahre schon etwas an Länge gewonnen hat, sieht sie da noch einiges an Potential, das kurze Spiel und auch der Schwung können immer noch verbessert werden, außerdem gibt es beim Golf immer etwas, an dem man weiterarbeiten kann.

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Welche Schläger hast du immer mit dabei?
Auf einer Golfrunde darf ich ja nur 14 Schläger verwenden, aber wenn ich von Turnier zu Turnier reise, habe ich immer 16 Schläger dabei. Plätze und Verhältnisse sind oft sehr verschieden, so kann ich variieren und mich dann entscheiden, welche Schläger ich mitnehme. Außerdem habe ich auch immer einen Linksschläger mit dabei.

Wo siehst du dich in einem, drei und in fünf Jahren?
Da werde ich sicher noch auf den Golfplätzen unterwegs sein.

Wie sieht ein typischer Trainingstag bei dir aus?
In der Früh starte ich mit Fitnesstraining im Olympiazentrum bei meinem Coach Roland Luchner und dann geht es direkt zum Golfplatz, wo ich meistens den ganzen Tag verbringe.

Hast du eine Routine vor Wettkämpfen?
Wettkämpfe sind für mich das Größte. Ich liebe es, mich mit anderen zu messen!

Wann hast du gemerkt, dass aus dem Traum Olympia Realität werden könnte?
Ende 2014, als ich einen richtig guten Saisonabschluss hatte und dann schon in den Qualiplätzen geführt wurde.

Wie bereitest du dich für Olympia vor?
Mit viel Training mit meinem Trainer Steve Waltman und ich werde auch die Löcher schon vorher in den vorgegebenen Längen spielen.

Wen nimmst du nach Rio mit?
Als Caddy kommt mein guter Freund Clemens Dvorak mit. Wir kennen uns schon seit Jahren und er weiß daher, wie ich am Platz bin. Außerdem werden mich auch meine Eltern begleiten.

Ziele für Olympia? Was willst du erreichen?
Mein erstes Ziel war sicher, die Qualifikation zu schaffen und jetzt heißt es, so wie bei jedem Turnier, so weit wie möglich vorne mitzuspielen und nicht ‚nur‘ einfach dabei zu sein.

Gibt es jemanden, für den du in Rio an den Start gehst? Wem würdest du eine Medaille widmen?
Meinen Eltern. Sie haben mich und auch meine Schwester immer unterstützt und sind tausende Kilometer gefahren, um uns von Turnier zu Turnier zu fahren. Ohne meine Eltern wäre ich nicht, wo ich heute bin.

Welches ist dein Lieblingsturnier?
Mein Lieblingsturnier ist Dubai. Dort ist der Platz in einem super Zustand und es ist immer super organisiert.

Was wärst du heute, wenn nicht Golferin?
Hmm… wahrscheinlich würde ich im Bereich Marketing oder Management arbeiten. Also mein Studium umsetzen.

Mit welchem Sportler würdest du gerne mal trainieren?
Novak Djokovic. Ich denke, dass ich von ihm noch viel lernen könnte.

Was ist Luxus für dich?
Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen. Da ich das ganze Jahr über ziemlich viel unterwegs bin, genieße ich diese Zeit dann immer umso mehr.

Hättest du lieber einen Monat lang kein Handy oder kein Auto?
Kein Handy. Zu den Golfplätzen in der Nähe komme ich zwar mit dem Rad (habe ich auch schon gemacht mit dem Bag am Rücken), aber mein Trainer wäre dafür zu weit weg.

Wenn du jetzt auf play bei deinem Handy drücken würdet, welches Lied würde kommen?
Summer of 69 – Bryan Adams

Was ist deine liebste Ausgleichssportart/ hast du als Kind anderen Sport gemacht?
Ich war als Kind eigentlich immer draußen unterwegs, egal ob Rad fahren, wandern, Tennis spielen, Ski fahren, oder rodeln. Das sind auch heute noch die Sportarten, die ich gerne mache (wenn die Zeit es erlaubt).

Was sind deine Stärken, was zeichnet dich aus (in deiner Sportart)?
Meine Stärken sind, dass ich mich eigentlich nicht schnell aus der Ruhe bringen lasse und dass ich bis zum Schluss voll kämpfe.

Welche Sportarten/ Sportler verfolgst du selbst gerne (TV)?
Ski fahren und Tennis.

Was war dein schönster ‚Sportmoment‘, was hat dich geprägt?
Meine schönsten Momente bis jetzt war sicherlich die Quali zu den US Women’s Open, mein Sieg in Kreta, und jetzt die Quali für Rio.

Was ist deine größte Motivation, immer weiter zu machen?
Das Gefühl, dass man nach einem Wettkampf hat, wenn man merkt, das harte Training hat sich bemerkbar gemacht und ausgezahlt. Man weiß es geht immer noch mehr und will ganz nach oben.

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Persönliche Updates von Christine findest du auf Facebook, Instagram und auf ihrer Homepage!

Blog by Pia Demler

#roadtorio – Die Ringe im Visier

Seit Los Angeles 1984 nehmen Sportschützinnen an den olympischen Spielen teil und dieses Jahr ist auch die 24-jährige Olivia Hofmann mit von der Partie, die am Olympiazentrum mit ihrem Coach Roland Luchner trainiert.

Angefangen hat alles durch Zufall im Jahr 2014, als eine Schulfreundin ihr erzählte, dass sie schießen geht. Olivia ging einmal mit und hat seitdem immer weiter gemacht in ihrem Verein, dem SG Hötting. Zuerst schoss sie mit dem Luftgewehr, das deswegen ihr Favorit ist, jedoch mag sie das anspruchsvollere Kleinkaliber auch, da es mehr Abwechslung bietet. Erste Erfolge feierte Olivia bei nationalen Bewerben, der erste größere Erfolg war schon bei ihrem ersten internationalen Bewerb der Finalplatz. Bei Olympia wird Olivia in 10m Luftgewehr und 50m 3-Stellung an den Start gehen.

Für ihr Training steckt sich Olivia Ziele, um immer voll fokussiert zu sein. Längerfristige Ziele sind bei ihr oft zeitlich nicht genau definiert, weil im Schießsport viele Variablen mitspielen, die nicht immer abschätzbar sind. Besonders wichtig beim Training einer Sportschützin sind eine gute allgemeine Ausdauer und eine starke Rumpfmuskulatur. Vor allem das Stehen über mehrere Stunden beansprucht den Rücken ungemein. Verbesserungspotential sieht Olivia bei schießtechnischen Dingen, wobei ihr oftmals nur noch die Erfahrung fehlt, besonders bei der 50m 3-Stellung.

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Wo siehst du dich in einem, drei und in fünf Jahren?
Schwierige Frage! Mein Plan geht eigentlich nur bis Rio, mein ganzes Leben ist danach ausgelegt. Aber sicher werde ich auf den Schießständen der Welt zu finden sein und dann auch mein Studium abgeschlossen haben.

Wie sieht ein typischer Trainingstag bei dir aus?
Meine Trainingstage sind öfter spontan geplant. Aber generell beginne ich immer mit einem guten Frühstück, dann geht es entweder auf den Schießstand oder in die Kraftkammer. Welche Disziplin ich dann trainiere, hängt viel von meinem Gefühl und meiner Laune ab.

Hast du eine Routine vor Wettkämpfen?
Meine Routine fängt schon beim Frühstück an, da gibt es praktisch immer das Gleiche. Während des Wettkampfs bin ich eigentlich immer voll fokussiert, aber eine positive Denkweise ist immer vorhanden.

Wann hast du gemerkt, dass aus dem Traum Olympia Realität werden könnte?
Ich habe Ende 2014 die Entscheidung getroffen, alles für meinen Traum Olympia zu tun. Nach meinem Quotenplatz  war es für mich schon recht sicher, obwohl ich mich auch intern qualifizieren muss.

Ziele für Olympia? Was willst du erreichen?
Ein Finalplatz wäre für mich auf jeden Fall ein großer Erfolg, aber prinzipiell werde ich auf jeden Fall mein Bestes geben!

Wie bereitest du dich für Olympia vor?
Mit unzähligen Trainingsstunden  in der Kraftkammer und einigen tausend Schuss am Schießstand. Aber auch im mentalen Bereich arbeite ich konsequent.

Gibt es jemanden, für den du in Rio an den Start gehst? Wem würdest du eine Medaille widmen?
Eine Medaille würde ich meiner Mama widmen, sie hat mich in jeder Lebenslage unterstützt und auch unzählige Male zum Training und zu Wettkämpfen gebracht.

Was wärst du heute, wenn nicht Sportschützin?
Wahrscheinlich keine Sportlerin. Also vermutlich schon Architektin, weil ich genug Zeit fürs Studium hätte.

Mit welchem Sportler würdest du gerne mal trainieren?
Mit Roger Federer.

Was ist Luxus für dich?
Zeit mit Freunden und Familie verbringen;  bei unzähligen Stunden am Schießstand und in der Kraftkammer und mit dem vielen Reisen bleibt leider wenig Zeit für seine Lieben.

Hättest du lieber einen Monat lang kein Handy oder kein Auto?
Definitiv kein Handy! Bei ca. 50kg Schießgepäck geht leider ohne Auto gar nichts.

Wenn du jetzt auf play bei deinem Handy drücken würdet, welches Lied würde kommen?
Florence and the Machine – Shake it out.

Was ist deine liebste Ausgleichssportart/ hast du als Kind anderen Sport gemacht?
Als Kind war ich viel draußen zu finden. Ob Fußball, Volleyball oder Badminton, ich war immer dabei. Und es gibt nichts Schöneres als an einem sonnigen Tag Ski zu fahren.

Was sind deine Stärken, was zeichnet dich aus (in deiner Sportart)?
Einen Wettkampf auch nach einem verpatzten Start nie aufzugeben. Das hat mir schon einige Topplatzierungen eingebracht.

Welche Sportarten/ Sportler verfolgst du selbst gerne (TV)?
Es gibt wenig,  das ich nicht verfolge, aber Tennis und Wintersport sind sicher auf meinem Plan.

Was war dein schönster ‚Sportmoment‘, was hat dich geprägt?
Sicher meine Medaille bei den European Games! Aber auch mein Quotenplatz für Rio hat mich geprägt, das hat noch einen Motivationsschub gebracht.

Was ist deine größte Motivation, immer weiter zu machen?
Die Glücksgefühle, die man spürt, wenn man sein Bestes gibt und Erfolge feiert.

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Blog by Pia Demler

#roadtorio – Chikara-hittatsu

Chikara-hittatsu heißt nach dem Begründer des Jūdō, Kanō Jigorō, so viel wie „die Anstrengungen führen immer zum Ziel“ – das wünschen wir auch unseren Judoka Bernadette Graf (-70kg) und Kathrin Unterwurzacher (-63kg), die in Rio de Janeiro an ihren ersten Olympischen Spielen teilnehmen werden.

Kathis großer Bruder hat sie mit 7 Jahren zum Judo gebracht, da sie unbedingt auch so tolle Würfe lernen wollte wie er. Ihr erster großer Erfolg war der Europameistertitel U17,  danach gewann sie 2x Gold und 1x Silber bei der WM U20 und der EM U23. Ihre ersten Judotrainings absolvierte Berni im Alter von 6 Jahren in Ampass, einer Außenstelle des Judozentrums Innsbruck, wo sie auch erste Erfolge als kleine Judokämpferin erzielte, wie Medaillen bei Vereinsmeisterschaften und den Tiroler Meisterschaften in der Mini-Klasse. Erste große Erfolge waren der Gewinn der Goldmedaille bei der Junioren-WM und -EM.

Harai goshi ist Kathis Spezialtechnik, wobei sie mit Selbstfalltechniken am Häufigsten erfolgreich ist. Verbesserungspotential sieht sie überall, da man stetig an sich arbeiten muss. Am wenigsten kommt sie mit Gegnern zurecht, die sich immer vor sie werfen um aktiver auszusehen, auch ihren Bodenkampf will sie weiter verbessern. Bei Berni ist es unterschiedlich, aber zurzeit wendet sie Selbstfalltechniken (Uranage, Sumi gaeshi) am Erfolgreichsten an. Sie sieht bei allen Techniken, Griffvarianten, im Kraftbereich (v.a. Griffkraft) und bei technisch-taktischen Herangehensweisen noch Potential sich zu verbessern, das muss auch so sein, da man im Judo nie auslernt! Bei ihren Gegnern ist es weniger die Technik als die Auslage, die ihr Schwierigkeiten bereitet. Gegen Linkskämpfer kommt sie oft weniger gut zurecht als gegen Rechtskämpfer.

Wichtige Trainingsaspekte einer Judoka sind in den Augen von Kathi und Berni Technik, aber auch Kraft, um die Techniken durchsetzen zu können. Des Weiteren spielen Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und judospezifische Ausdauer eine Rolle. Besonders wichtig beim Training ist Kathi die Vielseitigkeit – man muss alles trainieren, um besser zu werden. Sie trainiert 2-3 Mal pro Tag, wobei Samstag meistens frei ist und der Fokus immer auf den bevorstehenden Turnieren liegt. Berni legt bei ihrem Training Wert darauf, stetig Fortschritte bei ihrer Leistung zeigen zu können. Beim Krafttraining, sagt sie, hat sie 6 Wochen Vollgas Zeit um die Maximalkraft zu steigern, jedoch funktioniert das beim Judo nicht. Um die Technikausführung zu verbessern, spritziger zu werden oder zum Beispiel die Mattenrandsituation besser zu beherrschen, kann man sich keine Zeitlimits setzen, das ist ein dauerhafter Prozess, der immer weitergeht. Zuständig für das Athletiktraining der beiden hier am Olympiazentrum ist Carson Patterson.

Ein typischer Trainingstag sieht bei Kathi so aus, dass sie in der Früh zur Standeskontrolle (Bundesheer) geht und danach gleich das erste Training absolviert. Am Dienstag zum Beispiel hat sie morgens und abends Judotraining und am Nachmittag eine Ausdauereinheit. Mittwochs trainiert sie in der Früh Kraft, nachmittags hat sie Schnelligkeitstraining und am Abend eine Ausdauereinheit. Natürlich ist das Training auch abhängig davon, wo auf der Welt die beiden Judoka gerade trainieren und was als Nächstes ansteht, Wettkampf oder Trainingslager. Für Berni beginnt ein typischer Tag zuhause ebenfalls mit der Standeskontrolle beim Bundesheer, danach geht es direkt ins Kraft- oder Judotraining, nach dem Mittagessen gibt es eine Ausdauereinheit, am Nachmittag geht es zur Physiotherapie und am Abend dann zum Judo. Ihr Judotraining absolvieren Kathi und Berni bei ihren Heimtrainern Martin Scherwitzl (Präsident des Judozentrums Innsbruck) und Gernot Frei und bei Nationaltrainer Marko Spittka, der selbst schon eine Bronzemedaille bei Olympischen Spielen gewinnen konnte.

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Wo seht ihr euch in einem, drei und in fünf Jahren?
Kathi: Ich habe vor, noch eine ganze Weile Judo zu machen!

Berni: In einem Jahr sehe ich mich im ganz normalen Trainingsalltag wieder (mit einer Olympiamedaille zuhause hängen – das würde ich mir sehr wünschen!) Wenn der Körper mitmacht und keine großen Verletzungen passieren, befinde ich mich in drei Jahren mitten in der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Und in fünf Jahren, da bin ich dann 29, keine Ahnung was dort sein wird. Sowas kann man weder voraussagen noch vorausplanen. Vielleicht habe ich meine Karriere bis dahin schon beendet, vielleicht bin ich noch voll im Judogeschehen drinnen, vielleicht spielt bereits Familienplanung usw. eine Rolle. Ich lass mich überraschen.

 

Habt ihr eine Routine vor Wettkämpfen?
Kathi: Der Wettkampftag bei jedem Turnier sieht relativ gleich aus. Früh genug aufwärmen, warmhalten, von Kampf zu Kampf denken… Immer positiv denken: jeder ist besiegbar und ich habe hart dafür gearbeitet!

Berni: Ich bin kein abergläubischer Mensch, aber so ein paar kleine Rituale habe ich dann doch. Ich schaue mir zum Beispiel vor meinem Wettkampftag nie die Auslosung an. Da kann ich dann die Tage davor in Ruhe schlafen und mich besser auf den Wettkampf konzentrieren. Am Kampftag selbst schaue und denke ich von Kampf zu Kampf. Es muss mir egal sein, wer in meiner Gewichtsklasse wann, wie und gegen wen kämpft. Ich darf mich nur auf mich selbst konzentrieren!

 

Wann habt ihr gemerkt, dass aus dem Traum Olympia Realität werden könnte?
Kathi: Vor ca. zwei Jahren, als die Olympiaqualifikation begonnen hat und ich unter den Top 10 der Weltrangliste war.

Berni: Bis London 2012 war der Traum da, aber es war für mich noch zu früh. Vor zwei Jahren hat dann der Qualifikationszyklus für 2016 begonnen, da habe ich zum ersten Mal konkret das Ziel gehabt, mich für Olympia zu qualifizieren. Schritt für Schritt arbeitete ich mich auf der Weltrangliste nach vorne, bis unter die Top 10. Und Anfang dieses Jahres, nach dem ersten erfolgreichen Wettkampf nach meiner Verletzung, da wusste ich, dass ich mich nicht mehr aus diesem Ranking rausdrängen lassen würde. Und die Top-14 dürfen zu Olympia!

 

Wie bereitet ihr euch für Olympia vor?
Kathi: Gemeinsam mit dem Team haben wir noch Vorbereitungstrainingslager wo individuell mit uns gearbeitet wird.

Berni: Der komplette Jahresaufbau für 2016 ist auf Olympia ausgelegt.  Jeder Wettkampf und jedes Trainingslager wurde vom Nationaltrainer Marco Spitka genauestens geplant und getimed. Die „Feinarbeiten“ haben dann Anfang Juni begonnen: intensive Kraft-und Konditionsblöcke zuhause und in Vorarlberg, hartes Judotraining in Japan und Korea. Die letzte Vorbereitung findet, mit nationaler Unterstützung, im Juli in Linz statt.

 

Ziele für Olympia?
Kathi: Zuerst war das Ziel: die Teilnahme – jetzt ist es eine Medaille

Berni: Ich fahre zu jedem Wettkampf mit dem Ziel, eine Medaille zu gewinnen. Bei Olympia (vor allem bei Olympia) ist das genauso.

 

Gibt es jemanden, für den ihr in Rio an den Start geht? Wem würdet ihr eine Medaille widmen?
Kathi: All denen, die immer für mich da sind und mit mir hart an meinen Erfolgen arbeiten! (Familie, Trainer, Freunde, …)

Berni: Ich kämpfe bei Olympia nicht nur für mich, sondern genauso für meine Familie, meine Freunde, meinen Verein, meine Trainer, usw. Für jeden, der an mich geglaubt und mich unterstützt hat, möchte ich an diesem Tag eine Medaille mit nach Hause nehmen.

 

Was wärt ihr heute, wenn nicht Judoka?
Kathi: Wahrscheinlich wäre ich zur Polizei gegangen, aber darüber habe ich noch nicht so genau nachgedacht.

Berni: Mein Herz hat immer für Judo geschlagen und ich kann mir ein Leben ohne nur ziemlich schwer vorstellen. Aber wenn ich raten müsste, dann wäre ich wahrscheinlich in einer anderen Sportart gelandet. Sport gehört für mich einfach dazu.

 

Mit welchem Sportler würdet ihr gerne mal trainieren?
Kathi: Ich würde gerne mal wieder gemeinsam mit Kira trainieren – aber das kommt schon noch!

Berni: Mit möglichst vielen verschiedenen. Damit ich Einblicke in die unterschiedlichen Sportarten und Trainingsmethoden bekomme.

 

Was ist Luxus für euch?
Kathi: Essen was man will!

Berni: An einem trainingsfreien Tag alles tun zu können, was mir Freude macht: bei Sonnenschein mit Familie und Freunden etwas unternehmen, mit den Hunden meiner Schwester spielen und am Abend gemütlich auf der Couch liegen, Fernsehen und dabei eine große Pizza futtern.

 

Hättet ihr lieber einen Monat lang kein Handy oder kein Auto?
Kathi: Kein Auto.

Berni: Kein Auto. In Innsbruck kommt man eh überall mit dem Rad hin!

 

Wenn ihr jetzt auf play bei eurem Handy drücken würdet, welches Lied würde kommen?
Kathi: Jessie J – Nobody’s perfect

Berni: Jessie J – Wild

 

Was ist eure liebste Ausgleichssportart/ habt ihr als Kind anderen Sport gemacht?
Kathi: Mit meinen Judokollegen gemeinsam Fußball. Als Kind bin ich reiten gegangen und habe Tennis gespielt.

Berni: Speziellen Favoriten habe ich keinen. Ich geh gern Rad fahren, Inlineskaten und Fußball spielen, im Winter snowboarden. Früher bin ich, neben dem Judo, Skirennen gefahren und habe Basketball in der Schulmannschaft gespielt.

 

Was sind eure Stärken, was zeichnet euch aus (in eurer Sportart)?
Kathi: Bin sehr zielstrebig und hab einen relativ großen Kampfgeist!!

Berni: Ich bin kräftig, kann stabil und sicher stehen und bin sehr stark, wenn es darum geht, nah am Körper zu kämpfen.

 

Welche Sportarten/ Sportler verfolgt ihr selbst gerne?
Kathi: Leichtathletik, Ringen, Volleyball, Skispringen, … Ronda Rousey.

Berni: Alles was das Fernsehen gerade zu bieten hat: Skifahren, Tour de France, Gewichtheben, Leichtathletik, Fußball, Boxen, Turmspringen, … Ich schaue jedem Sportler gerne zu, aber besonders begeistert bin ich natürlich bei österreichischer Beteiligung. Ist ja klar!

 

Was war euer schönster ‚Sportmoment‘?
Kathi: Jeder Sieg ist was Besonderes für mich! Meinen ersten Erfolg in der U17 werde ich natürlich nie vergessen, aber die Silbermedaille bei der EM mit der definitiven Qualifikation für Rio war mit Sicherheit der schönste Moment.

Berni: Prägende Sportmomente durfte ich schon einige erleben. Meinen ersten internationalen Turniersieg, die erste EM-Medaille. Aber einen meiner schönsten Momente erlebte ich Anfang dieses Jahres. Nach fast fünfmonatiger Verletzungspause und anfänglicher Entscheidung gegen diesen Wettkampf, konnte ich den topbesetzten Grand Prix in Düsseldorf gewinnen. Mein erstes Turnier, 5 vorzeitige Kampfgewinne, gegen die 3-fache Weltmeisterin nach 45 Sekunden siegreich und am Ende des Tages ganz oben auf dem Treppchen. Das wird für mich immer unvergesslich bleiben!

 

Was ist eure größte Motivation, immer weiter zu machen?
Kathi: Die Liebe zu Judo! Und der Traum einer Olympiamedaille!

Berni: Ich möchte, dass sich mein hartes Training auszahlt. Ich bin eine gute Kämpferin, aber es gibt noch so Vieles zu erreichen: Olympiamedaille, WM-Medaille, den Titel „Europameisterin“ tragen zu können, usw. Ich trainiere, damit meine Ziele, Wünsche und Träume wahr werden!

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Blog by Pia Demler

OLYMPIC DAY – Innervillgraten feiert den Olympic Day mit den Doppel-Olympiasiegern Andreas und Wolfang Linger

Wie jedes Jahr wird der Olympic Day am 23. Juni veranstaltet – in Erinnerung an die Gründung des Internationalen Olympischen Komitees im Jahre 1894. Das weltweit bekannte Motto „Dabei sein ist alles“ steht dabei im Vordergrund dieses Tages. So durfte sich die Volksschule Innervillgraten in Osttirol darüber freuen, dass sie als jene Schule auserwählt wurde, welche im Zuge des Talenteaktionstages mit den Doppel-Olympiasiegern Andreas und Wolfgang Linger beim Olympic Day dabei sein durften.

Die SchülerInnen stellten bei verschiedenen Geschicklichkeitsübungen ihr Können unter Beweis und lernten einiges über eine gesunde Ernährung und im Speziellen über ein gesundes Frühstück. Zudem wurden von Mitarbeiterinnen des Olympiazentrums drei verschiedene Tests durchgeführt (Sprungkoordinationstest, Gleichgewichtstest, Hand-Auge-Koordinationstest), bei welchen sich die SchülerInnen untereinander messen konnten. Mit dem Olympiamotto im Hinterkopf wurden dann alle SchülerInnen mit Urkunden und kleinen Aufmerksamkeiten des ÖOC’s beschenkt, worüber sie sich sehr freuten. Ein besonderes Highlight des Olympic Days war sicherlich die Möglichkeit, die Olympia-Goldmedaille der beiden Rodelasse in Händen halten zu dürfen. Das Resümee des Olympic Days war sehr zufriedenstellend, die VS Innervillgraten war sehr stolz, für diesen Tag auserwählt worden zu sein, und der sportliche Leiter des Olympiazentrums, Dr. Christian Raschner, war mit dem vollen Erfolg des Olympic Days mehr als zufrieden.

Spitzenleistung: Spitzensportler sichern Spitzenunterstützung im Elisabethinum

Jeden Tag trainieren Tiroler Athletinnen und Athleten im Olympiazentrum Innsbruck eisern daran, ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen: Sich möchten den Kampf um Spitzenleistungen für sich entscheiden und sich mit Medaillen für die oft harten Jahre des täglichen „Immer-besser-werdens“ belohnen.

Daher wissen sie aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Arbeit an der Beweglichkeit des eigenen Körpers ist. Bereits vor zwei Jahren haben die Athletinnen und Athleten daher auf das Weihnachtswichteln verzichtet um junge Menschen mit Behinderungen unterstützen zu können: Stattdessen wurden Spenden für den Kauf einer Bungee-Schaukel im Elisabethinum gesammelt. Auch im vergangenen Winter wurde im Olympiazentrum Innsbruck wieder zusammengelegt, um das Elisabethinum beim Ankauf eines speziellen Bewegungstrainingsgerätes zu unterstützen. „Jede Athletin, jeder Athlet weiß, dass Bewegung ein Grund-Baustein für das tägliche Wohlbefinden ist. Und wir freuen uns sehr, dass wir junge Menschen mit Behinderungen dabei unterstützen können, ihre Muskulatur zu lockern und zu trainieren, um so die körperliche und mentale Tatkraft zu stärken“, so der sportliche Leiter des Olympiazentrums Innsbruck, Christian Raschner, der gemeinsam mit Trainer-Kollege Roland Luchner das neue Trainingsgerät im täglichen Einsatz im Elisabethinum kennenlernen wollte.

„Der Bewegungstrainer ist auch am Nachmittag und am Abend in den Wohngruppen des Schulzeitinternats sehr begehrt. Daher danken wir dem gesamten Team des Olympiazentrums Innsbruck sehr dafür, dass wir das alte, störungsanfällige Gerät nun durch ein neues ersetzen können“, erklärt der Leiter des Elisabethinums, Klaus Springer.

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