Užnik wird Europameister

Nicolai Užnik kürt sich in München zum Europameister! Es ist die erste Medaille in der allgemeinen Klasse für den 22-jährigen Kärntner – und sie glänzt gleich in Gold.

Medaillen-Doppelpack für den Kletterverband Österreich bei der Europameisterschaft in München! Nach Silber durch Jessica Pilz im Vorstieg kürt sich Nicolai Užnik im Bouldern zum Europameister.

„Ich bin sprachlos, das kann ich alles noch nicht ganz fassen. Das Ziel war eine Medaille, aber das haben alle, die hier am Start sind. Es ist mit Sicherheit der größte Erfolg meiner Karriere“, jubelte Užnik nach einem packenden Finale auf dem Münchner Königsplatz. „Die Stimmung war einfach genial. Das Publikum ist voll mitgegangen und hat mich gepusht, es war eine emotionale Achterbahnfahrt.“

Mit zwei Tops setzte sich der Wahl-Innsbrucker nach drei von vier Bouldern an die Spitze. Tschechiens Superstar Adam Ondra hatte auf dem vierten Boulder als letzter Athlet noch die Chance, Užnik abzufangen. Ondra scheiterte, die Goldmedaille für den Kärntner war somit fix. „Die Minuten des Wartens waren nicht so lustig. Eigentlich war aber nebensächlich, welche Farbe die Medaille hat. Ich hätte mich über Silber fast genauso gefreut, Gold ist aber schon richtig speziell.“

Bei der Jugend-EM 2019 hatte Užnik im Bouldern Silber gewonnen, in den letzten beiden Saisonen war der Heeressportler Stammgast in den Top-10 im Weltcup. Für ein Podest oder eine Medaille in der allgemeinen Klasse hat es bislang nicht gereicht. „Ich wollte nur nicht wieder Vierter werden. Als feststand, dass ich die Medaille habe, ist ein großer Brocken abgefallen. Dieses Gefühl ist überwältigend.“

Einer der ersten Gratulanten war Jakob Schubert. „Wir sind mehr als Trainingskollegen, wir sind sehr gute Freunde. Dass er in der ersten Reihe steht und mich anfeuert, ist nicht selbstverständlich – für uns aber schon. Ich habe ihm schon so oft zu Erfolgen gratuliert, umso schöner, dass er sich jetzt mit mir mitfreuen kann.“ Für Schubert selbst verlief der Bewerb unglücklich: Der Olympia-Bronzemedaillengewinner scheiterte im Halbfinale zweimal am Top-Griff, musste zudem mit einer Wunde am Finger versorgt werden und belegte Rang neun.

© KVÖ // Foto: KVÖ

EM-Silber für Pilz

Jessica Pilz komplettiert mit Silber ihren persönlichen EM-Medaillensatz.

Sie wird ihrer Rolle als Medaillen-Hamsterin einmal mehr gerecht! Bei der Kletter-EM in München im Rahmen der European Championships holt die 25-jährige Niederösterreicherin im Vorstieg die Silbermedaille.

Nach Gold bei den World Games ist es bereits die zweite Medaille bei einem Großereignis in dieser Saison.

Mit Rang vier im Halbfinale hatte sich Pilz souverän den Platz im Finale gesichert. Dort zeigte die Weltmeisterin von 2018 dann einmal mehr, dass sie in der Entscheidung noch einen Gang hochschalten kann. „Ich weiß nicht genau, warum es in den wichtigen Momenten läuft. Eigentlich habe ich nicht das Gefühl, dass ich im Finale besser klettere als vorher. Vielleicht sind die anderen in der Entscheidung körperlich oder mental einfach nicht ganz so zur Stelle.“

Unter dem Jubel der tausenden Fans auf dem Münchner Königsplatz erreichte Pilz 45+ Griffe und musste sich damit nur der slowenischen Olympiasiegerin Janja Garnbret, die in dieser Saison alle Vorstiegs-Weltcups gewinnen konnte, geschlagen geben. „Der erste Platz ist meistens ohnehin reserviert, wenn Janja dabei ist“, muss Pilz anerkennen. „Mit der Silbermedaille bin ich sehr happy, auf der Route wäre vielleicht noch ein bisschen was drin gewesen. Aber EM-Silber, das klingt schon sehr gut.“

Nach Gold (Kombination) und Bronze (Lead) bei der EM 2015 in Chamonix (FRA) sowie Bronze (Lead) 2017 in Campitello di Fassa (ITA) ist es bereits die vierte EM-Medaille für die Heeressportlerin, der persönliche EM-Medaillensatz ist komplett. „Für mich hat die EM eine ganz besondere Bedeutung. Nach den Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und in meinem Fall Heim-Weltcup in Innsbruck ist es sicher das wichtigste Event.“

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Bronze für Bildstein/Hussl beim Comeback

Benjamin Bildstein und David Hussl holen sich bei ihrem Weltcup-Comeback in Almere, Niederlande die Bronzemedaille in der 49er-Klasse.

Ein zweiter Rang im Medal-Race ermöglichte es dem Duo vom Yacht Club Bregenz ihr Regatta-Comeback nach sechsmonatiger Pause mit der Bronzemedaille zu krönen.

Die Olympiazehnten von Tokio gingen vom sechsten Rang aus ins abschließende Medal-Race. Nach einem guten Start lagen die beiden das ganze Rennen hindurch hinter dem Start-Ziel siegreichen Boot aus Irland auf Rang zwei – damit schafften die beiden 30-Jährigen noch den Sprung auf das Podest.

„Wir sind mega-happy, dass wir noch die Medaille holen konnten – nachdem wir mit Rückstand ins Medal-Race gegangen sind. Die Bedingungen waren super: starker Wind, schwierige Welle. Es war ein tolles letztes Rennen von uns. Wir wollten voll angreifen – und das ist mit Rang zwei voll aufgegangen. Wir werden besser und besser. Finden wieder gut rein, und steigern uns. Das ist unser Ziel und deshalb sind wir happy!“, strahlt Steuermann Benjamin Bildstein.

„Gleich bei der ersten Regatta nach der Winterpause eine Medaille zu holen, ist großartig“, sagt auch Vorschoter David Hussl, der ergänzt: „Aber wir sehen auch, dass wir noch ein wenig nachschleifen müssen – das wollen wir gleich jetzt in Den Haag machen.“

Das 49er-Duo übersiedelt für die kommende Woche zu Trainingszwecke ins WM-Revier 2023, um sich bereits auf die nächstjährigen Titelkämpfe, bei denen auch die ersten Nationentickets für die Olympischen Spiele in Paris 2024 vergeben werden, vorzubereiten. Dort steht auch eine Materialumstellung an, da der aktuelle Renn-Mast beschädigt ist.

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