Svetlana Moshkovich holt das Regenbogentrikot für das rot-weiß-rote Team bei den Straßen- und Paraweltmeisterschaften in Zürich.
Nach einem spannenden Duell bis zur Ziellinie mit Teamkollegin Cornelia Wibmer jubelt sie am Ende mit gerade einmal 1,95 Sekunden Vorsprung über die Goldmedaille.
Moshovich sauste bei den Frauen der H4-Klasse zum Titel. Die gebürtige Russin, die seit einigen Jahren für Österreich an den Start geht und ihren Lebensmittelpunkt in Innsbruck gefunden hat, bezwang dabei ihre Teamkollegin Wibmer hauchdünn. Nicht einmal zwei Sekunden hatte die Salzburgerin Rückstand auf die Goldmedaille, die drittplatzierte Deutsche Julia Dierkesman wies hingegen schon einen Rückstand von 54 Sekunden auf.
„Conny war vor mir gestartet und ich habe die ganze Zeit mit mir so gekämpft, die langen Geraden gleichmäßig zu fahren. Bei der Wende bemerkte ich, dass Jennette Jansen, die Favoritin, doch ein Stück hinter mir lag und wusste, jetzt habe ich die Chance auf Gold. Dass es dann Conny noch so spannend machte, wusste ich nicht“, erzählte Moshkovich, die erst im Ziel vom engen rot-weiß-roten Goldkampf erfuhr: „Ich habe im Ziel gesagt bekommen, dass wir gerade einmal eine Sekunde auseinanderliegen. Dieser Titel ist sicherlich ein Highlight meiner Karriere.“
Vor neun Jahren war sie schon einmal Weltmeisterin: „Den ersten Titel habe ich auch in der Schweiz errungen, gar nicht einmal weit weg wo wir jetzt unser Quartier haben. Ich habe am Sonntag noch dort auf der Strecke von vor neun Jahren trainiert, bin sie abgefahren und habe versucht die alten Erinnerungen wieder aufzusaugen. Auch im Sportstadion, wo wir damals den Start- und Zielbereich hatten, war ich nochmals. Ich hoffte das noch einmal zu schaffen, was mir damals gelungen ist und nun ist es wirklich so aufgegangen.“ Moshkovich weckte erfolgreich die Spuren der Vergangenheit, auch wenn zuletzt die Paralympics nicht nach ihren Geschmack verliefen.
„Ich bin absolut happy, nach Paris war es schwierig mich zu motivieren. Wenn du eine Medaille dort machst, dann prägt dich das und du gewinnst Energie. Ich hatte mir aber nen Post-Games-Blues eingefangen, aus dem ich mich rausholen musste. Ich habe um eine Medaille gekämpft, aber mit dem Titel nicht gerechnet“, meinte sie. Auch Wibmer blieb in Paris ohne Medaille. „Ich konnte den Looser-Modus ablegen und mit der Medaille bin ich sehr glücklich nun“, freute sich die Salzburgerin. Der knappe Ausgang um Gold sorgte dann aber doch für ein wenig Unmut: Der Vizeweltmeistertitel ist etwas Besonderes, aber mit 1,95 Sekunden Rückstand ist das auch ärgerlich. Das nächste Mal bin ich an der Reihe.“
Dennoch konnte Wibmer ihre WM-Medaille sehr positiv einordnen. „Nach der derben Niederlage in Paris hatte ich Zweifel, ob ich überhaupt nach Zürich fahren sollte. Es ging mir körperlich, aber auch geistig nicht so gut, dann habe ich mir noch Corona eingefangen, zum Glück nur leicht. Jetzt passt aber wieder alles und man sieht, was dann leistungstechnisch auch möglich ist“, freute sie sich. Für das Straßenrennen am Donnerstag zählt sie neben Moshkovich nun zu den Hauptfavoritinnen. „Der Druck ist weg, jetzt können wir im Straßenrennen nachlegen. Wir sind beide sehr stark und können das Rennen bestimmen“, blickte Moshkovich voraus.
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