OLYMPIA: nur Blech für die Rodler:innen

Madeleine Egle

Egles Aufholjagd wird nur mit Blech belohnt

Österreichs Rodel-Damen verpassen im Olympiaeiskanal von Yanqing eine Medaille, überzeugen aber mit einer bärenstarken Mannschaftsleistung. Madeleine Egle wird undankbare Vierte, Hannah Prock und Lisa Schulte und folgen auf den Rängen fünf und sechs.

Natalie Geisenberger ließ im Einsitzer-Bewerb der Damen nach ihrer Halbzeitführung nichts mehr anbrennen. Die Deutsche stellte in Lauf drei einen neuen Bahnrekord auf und fixierte im Anschluss mit Rang zwei ihren dritten Olympiasieg in Folge. Damit schreibt Geisenberger Sport-Geschichte. Die vierfache Einzel-Weltmeisterin, die am 5. Februar ihren 34. Geburtstag feierte, ist die erste Rodlerin überhaupt, der dieses Kunststück gelang. Geisenbergers Landsfrau Anna Berreiter rodelte auf Rang zwei, Bronze ging an Tatyana Ivanova (ROC).

Kippstart kostet Medaille

Madeleine Egle, die mit einem Kippsturz beim gestrigen Auftakt denkbar schlecht in die Entscheidung gestartet war, beendete ihre Aufholjagd auf Rang vier. Die fünffache Saisonsiegerin kam heute auf die Ränge fünf und drei, am Ende fehlten der Rinnerin drei Zehntel auf Bronze.

„Mir ist ein guter Abschluss gelungen, das war mir wichtig. Wenn man von Platz 17 noch auf Rang vier vorfährt, kann man schon auch zufrieden sein. Bei Olympischen Spielen und vier Läufen muss eben alles passen, aber ein vierter Platz ist sicher nichts Schlechtes.“

Madeleine Egle

Auch Hannah Prock gelang im technisch herausfordernden Olympia-Eiskanal im National Sliding Center von Yanqing eine blitzsaubere Leistung. Die 22-Jährige, die in allen vier Läufen in die Top-9 rodelte, belegte 15 tausendstel Sekunden hinter Egle Rang sechs.

„Ich freue mich sehr über den fünften Platz, bin total happy und dankbar, dass ich hier teilnehmen durfte. Unsere Gedanken waren heute auch ein bisschen bei Yannick, ich hoffe, dass er bald wieder bei uns ist. Thomas und Lorenz haben morgen sicher sehr gute Chancen, wir werden auf alle Fälle mitfiebern und fest die Daumen drücken.“

Hannah Prock

Lisa Schulte wusste bei ihrem Olympia-Debüt ebenfalls voll zu überzeugen. Die 21-Jährige, die gestern im ersten Durchgang mit Rang drei aufhorchen ließ, erzielte heute zweimal die sechstschnellste Zeit.

“Ich bin emotional total überwältig, hätte mir vor der Saison nicht ausgerechnet, dass ich bei den Olympischen Spielen Rang sechs erreiche. Klar sind die Fehler, die mir unterlaufen sind, ärgerlich, aber am Ende überwiegt ganz klar die Freude über das Abschneiden. Die anderen waren besser, das muss man akzeptieren, ich gönne jedem den Erfolg.“

Lisa Schulte

© olympia.at // Foto: GEPA pictures/ Harald Steiner

OLYMPIA: Iraschko-Stolz konnte teilnehmen

Daniela Iraschko-Stolz

Iraschko-Stolz nahm trotz Knieprobleme und eingeschränkter Vorbereitung teil

Für die Skisprungdamen endet der Bewerb auf der Normalschanze ohne Medaille. Beste Österreicherin ist Lisa Eder, die für Marita Kramer ins Aufgebot gerutscht ist, als Achte. Die Goldmedaille geht an Ursa Bogataj (SLO), vor Katharina Althaus (GER) und Nika Kriznar (SLO). 

Die Goldmedaille auf der Normalschanze in Zhangjiakou ging an Überraschungssiegerin Ursa Bogataj. Die Slowenin, die 2,2 Punte vor der Halbzeitführenden Katharina Althaus aus Deutschland und ihrer Teamkollegin Nika Kriznar, gewann, hat noch nie ein Weltcup-Springen gewonnen.

Eva Pinkelnig wurde 20. Sophie Sorschag wurde nach ihrem ersten Sprung disqualifiziert. Der Anzug der Kärntnerin entsprach wegen unerlaubten Abklebungen nicht dem Reglement. Sie war erst kurzfristig angereist und ersetzt ihre Teamkollegin Jacqueline Seifriedsberger.

Iraschko-Stolz wusste bis zu letzt nicht, ob sie an den Start gehen kann

Die Teilnahme an den Spielen von Irascko-Stolz war bis zu letzt unsicher. Sie ist aufgrund von Knieproblemen ohne Trainings nach Peking angereist. Man kann nicht behaupten, dass Daniela wehleidig wäre. Im Laufe ihrer langen Karriere hat die 38-Jährige schon mehr Knie-Operationen über sich ergehen lassen müssen, als vermutlich alle ihre Konkurrentinnen zusammen. Und obwohl der Schmerz ein treuer Begleiter ist, hat sich die Eisenerzerin die Freude am Skispringen nie nehmen lassen. Wenige Tage vor der Abreise zu den Winterspielen in Peking erlebt man die Frohnatur nun aber doch niedergeschlagen. Seit knapp einem Monat ist die Weltmeisterin von 2011 nicht mehr gesprungen, ein hartnäckiges Knochen-Ödem im Oberschenkel bereitet Daniela Iraschko-Stolz dermaßen große Probleme, dass sie nicht einmal ein Krafttraining absolvieren konnte.

Trotz Schmerzen, nahm Daniela aber an den Spielen teil. Sie belegte den 12. Platz, eine beachtliche Leistung für ihre verletzungsbedingte, eingeschränkte Vorbereitung. Daniela zeigte sich nach dem Bewerb mit gemischten Gefühlen:

„Bei olympischen Spielen zählen die ersten drei. Bei mir fehlt noch ein bisschen etwas, ich hatte auch beim zweiten Sprung wieder etwas Schmerzen. Aber es war ein vom Niveau her starker Wettkampf, das hat man an der Spitze auch gesehen. Ich freue mich auch für Lisa über ihren Top-Ten-Platz.“

Daniela Iraschko-Stolz.

Im chaotischen Mixed-Bewerb belegte das Team den fünften Platz

Der Mixed-Team-Bewerb auf der Normalschanze endete für das österreichische Skisprung-Quartett in der Formation Daniela Iraschko-Stolz, Stefan Kraft, Lisa Eder und Manuel Fettner mit einer Enttäuschung. Trotz teilweise guter Sprünge beendete eine Disqualifikation von Österreichs Startspringerin Daniela Iraschko-Stolz schon früh jegliche Medaillenchancen. Auch andere Favoriten ereilte ein ähnliches Schicksal. Gold schnappte sich souverän das Team aus Slowenien.

Der Medaillenkampf beim ersten Skisprung-Teamwettkampf bei den Olympischen Spielen wurde zu einem großen Teil bei der Materialkontrolle entschieden. Neben Daniela Iraschko-Stolz wurde auch die Japanerin Sara Takanashi im ersten Durchgang aufgrund eines regelwidrigen Anzuges disqualifiziert. Während die Teams aus Österreich und Japan dennoch die Qualifikation für den zweiten Durchgang schafften, erwischte es die Mannschaft aus Deutschland noch schlimmer. Katharina Althaus wurde nach der Materialkontrolle ebenfalls vom Bewerb ausgeschlossen und Deutschland verpasste damit als Neunter sogar das Finale. Im zweiten Durchgang erwischte es anschließend auch noch Anna Odine Stroem und Silje Opseth und damit verlor auch Norwegen die bereits sicher geglaubte Medaille.

Im zweiten Durchgang betrieb das österreichische Team Schadensbegrenzung. Aufgrund der vielen Disqualifikationen war eine gute Platzierung wieder in Reichweite und vor allem Stefan Kraft und Lisa Eder brachten das Quartett immer weiter nach vorne. Schlussspringer Manuel Fettner, der am Vortag die Silbermedaille gewinnen konnte, klassierte das österreichische Team am Ende mit einem starken 102 m Sprung auf Rang fünf.

© oesv.at // Foto: GEPA pictures/ Matic Klansek

OLYMPIA: Wolf beste Österreicherin

Lara Wolf

Wolf ist beste Österreicherin, verpasst aber das Finale

Die Tirolerin Lara Wolf belegte in der Qualifikation als beste Österreicherin Rang 21.

Lara Wolf und Laura Wallner haben die Qualifikation für das Olympia-Finale im Big Air klar verpasst. Wolf belegte am Montag unter 25 Starterinnen Platz 21, ihre Tiroler Landsfrau Wallner musste sich mit dem 23. Platz begnügen. Beide haben im Slopestyle noch einen weiteren Einsatz.

Wolf sprang im Training als erste Frau einen „Switch Double Misty 12 Safety“, stand diesen aber im Contest bei langsameren Schneeverhältnissen zweimal nicht. Da die besten zwei von drei Versuchen in Summe zählen, war vor dem dritten bereits die Final-Quali dahin.

„Ich habe lang auf das hintrainiert, speziell auf den Trick. Ich war bereit und kann ihn eigentlich. Natürlich habe ich mir mehr erwartet“,

sagte die 21-Jährige nach ihrem zweiten Olympiaeinsatz

© oesv.at // Foto: GEPA pictures/ Harald Steiner

OLYMPIA: Schöffmann verpasst Olympia erneut

Sabine Schöffmann

Schöffmann muss in Peking in Quarantäne

Medaillenhoffnung Sabine Schöffmann verpasst aufgrund eine positiven Covid-Tests ihr Olympia-Debüt.

Das Olympiadebüt von Snowboarderin Sabine Schöffmann fällt aus. Die 29-Jährige Medaillenhoffnung, die vor vier Jahren ihren Olympiastart wegen eines Wadenbeinbruchs verpasst hatte, wurde in China positiv auf das Coronavirus getestet.

Aufgrund der stark schwankenden CT-Werte hatte man bis zuletzt zugewartet. Der PCR-Test Montagfrüh brachte aber nicht das erhoffte Ergebnis. Damit musste die Kärntnerin, die sich zuletzt in absoluter Topform befand, einen Tag vor dem Olympia-PGS in Zhangjiakou den Weg ins Quarantänehotel antreten.

© oesv.at // Foto: GEPA pictures/ Harald Steiner

OLYMPIA: vorzeitiges Olympia-Aus für Rudigier

Hannes Rudigier

Rudigier wird nicht nach Peking anreisen

Hannes Rudigier verpasst die olympischen Spiele in Peking. Ein Riss des Syndesmosebands verhindert seine Teilnahme. Samuel Baumgartner (Covid-Infektion), Lukas Müllauer (Schulterverletzung) und Hannes Rudigier sind die drei Freeskier, die ihre Olympia-Teilnahme schweren Herzens verletzungs- oder krankheitsbedingt absagen mussten.

Samuel Baumgartner bleibt sein erster Olympiaeinsatz in Peking aufgrund einer COVID-19-Erkrankung verwehrt. ÖOC-Chef-de-Mission Christoph Sieber hat umgehend die notwendigen Schritte eingeleitet. Der Tiroler Daniel Bacher soll den Platz nachbesetzen – unter der Voraussetzung, dass das IOC dem Athletenwechsel (nach Nennschluss) offiziell zustimmt.

Samuel Baumgartner ist nach Lukas Müllauer und Hannes Rudigier bereits der dritte Freeskier, der seine Olympia-Teilnahme schweren Herzens verletzungs- oder krankheitsbedingt absagen muss.

„Eine planmäßige Einreise nach Peking ist für Samuel aufgrund einer zeitlich zu knappen Infektion und eines zu langsam ansteigenden CT-Wertes nicht realistisch“,

erläutert ÖOC-Chefmediziner Bernhard Unterkofler.

Olympia-Ersatzmann Daniel Bacher ist eine österreichische Freeski-Nachwuchshoffnung und konnte mit seinen Vize-Juniorenweltmeister-Titeln im Slopestyle und Big Air in der vergangenen Saison auf sich aufmerksam machen.

„Das kommt nun alles sehr überraschend, es ist wirklich schade für Sam, dass er nicht dabei sein kann. Ich persönlich habe nicht mit einem Olympia-Start gerechnet“,

kommentierte Daniel Bacher, der bei Olympischen Jugendspielen in Lausanne 2020 im Einsatz war.

© olympia.at // Foto: GEPA pictures/ Patrick Steiner

Gandler sprintet aufs Podest

Anna Gandler

Gandler belegte beim IBU-Cup in Nove Mesto Rang zwei

Beim IBU-Cup in Nove Mesto (CZE) belegte Anna Gandler im heutigen Sprintbewerb den starken zweiten Platz.

Die Tirolerin zeigte eine fehlerfreie Schießleistung und musste sich am Ende mit einem Rückstand von 39,0 Sekunden nur der Französin Caroline Colombo geschlagen geben. Die 21-Jährige schaffte damit erstmals im IBU-Cup den Sprung auf das Podium. Tamara Steiner belegte mit einem Schießfehler Rang 20 (+1:36,8 min.).

„Das ist fast unglaublich. Letzte Woche war ich im Rennen noch irgendwo und ich habe daher überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich heute unter die Top-Sechs laufen könnte. Die Top-Ten waren zwar mein Ziel, aber dass ich dann noch Zweite werde, ist echt ein Wahnsinn. Beim Aufwärmen habe ich mich zudem noch ein wenig verrissen, aber beim Hinausstarten dann sofort gemerkt, dass ich mich heute richtig gut fühle.“

Anna Gandler

Anna Gandler sorgte mit ihrer Leistung für große Jubelstimmung innerhalb des ÖSV-Teams.

© oesv.at // Foto: ÖSV

Top-10 für Eckhart bei Para-WM

Rene Eckhart

Rene Eckhart belegt den 7ten Platz bei der WM in Lillehammer (NOR).

Rene Eckhart ist nach Lillehammer zur Weltmeisterschaft angereist und kehrt mit einem Top-10 Platz zufrieden zurück.

Mit dem Ergebnis ist der Paraathlet mehr als zufrieden, da er am ersten Tag bereits im ersten Lauf hart gestürzt ist und somit alle Rennen mit Rückenschmerzen absolvieren musste. Trotz der Schmerzen ist er bis ins Small Final gefahren und konnte sich den 7ten Platz sichern. Für seine vierte Weltmeisterschaft ein zufriedenstellendes Ergebnis.

„Bin sehr happy über mein Ergebnis.“

Rene Eckhart

Ein großer Dank spricht er an seinen Physio und Trainer aus, die gute Arbeit geleistet haben und es ermöglicht haben, dass er die Rennen trotz Schmerzen absolvieren konnte.

Den Team-Bewerb musste der Paraathlet auslassen, da er der einzige Österreicher im Starterfeld war.

Nach einer kurzen Erholungspause geht es dann gleich weiter nach Schweden, wo ein weiterer Boardercross Weltcup ansteht.

© Foto: GEPA pictures/ Dominik Angerer

Kindl ist Europameister

Wolfgang Kindl

Wolfgang Kindl kürt sich zum Europameister, Nico Gleirscher freut sich über Bronze.

Wolfgang Kindl kürte sich beim Saisonfinale in der Schweiz zum Europameister, Nico Gleirscher raste zu Bronze, die Junioren Juri Gatt und Riccardo Schöpf staubten in der U-23-Wertung Silber ab. Reinhard Egger stieg vom Schlitten.

„Ich mag die Bahn, aufgrund der tollen Landschaft ist jede Fahrt ein Genuss, es macht einfach sehr viel Spaß hier zu rodeln. Der erste Lauf war nicht ganz sauber, ich habe gewusst, dass im zweiten noch was geht, wenn ich voll treffe. Dass die größten Konkurrenten im Finale Federn lassen, war natürlich etwas glücklich, schmälert meinen Erfolg aber definitiv nicht. Ich bin absolut zufrieden, sowohl mit dem Speed, als auch mit der Startleistung und freue mich auf die morgige Staffel-Entscheidung.“

Wolfgang Kindl

Der Natureiskanal im Nobelskiort St. Moritz ist in vielerlei Hinsicht anders als alle anderen Bahnen im Rennrodel-Weltcup. Das betrifft vor allem die Eisoberfläche, aber auch die Bahnlänge und der Umstand, dass die diese nicht überdacht und damit gänzlich der Witterung ausgesetzt ist.

Am ersten Renntag des Weltcupfinales, wo im Race-in-Race-Modus auch die EM-Medaillen vergeben werden, demonstrierte Wolfgang  Kindl einmal mehr seine Extra-Klasse. Der ÖRV-Routinier sicherte sich im Schweizer Nobelski-Ort seine fünfte EM-Medaille, die dritte im Einsitzer und erste aus Gold. Der ÖRV-Routinier knallte im Finale die Bestzeit in den Schweizer Eiskanal und rodelte von Zwischenrang drei noch zum EM-Titel. Hinter dem Letten Kristers Aparjods jubelte Nico Gleirscher über Bronze. Für den Stubaier, der im Vorjahr im Engadin seinen ersten Weltcupsieg feierte und dank konstant starker Leistungen in den vergangenen Wochen sein Olympia-Ticket fixieren konnte, war es der zweite Podestplatz im Verlauf des Olympia-Winters. Der Deutsche Johannes Ludwig, heute auf Rang elf, stand bereits zuvor als Gesamtweltcup-Sieger fest, Kindl belegte im Overall -Ranking auf Rang zwei. Jonas Müller beendete die Europameisterschaft hinter Titelverteidiger Felix Loch (GER) auf dem starken fünften Platz, dem Vorarlberger, der in der Ausscheidung für Peking das Nachsehen hatte, gelang damit ein mehr als versöhnlicher Saisonabschluss. Reinhard Egger verabschiedete sich mit EM-Platz 16 in die Rodelpension, David Gleirscher, der mit der Natureisbahn im Engadin bereits im Training seine Mühe hatte, beendete die Titelkämpfe nach neuerlichen Linienproblemen auf Platz 17.

Bei den Doppelsitzern sicherten sich Toni Eggert und Sascha Benecken (GER) mit zwei Laufbestzeiten ihren fünften Saison- und 51. Weltcupsieg. Damit jubelten die amtierenden Weltmeister neben EM-Gold auch über ihren sechsten Triumph im Gesamtweltcup. Die Bayern Tobias Wendl und Tobias Arlt eroberten mit Rang zwei ihre zehnte EM-Medaille, Bronze ging an Martins Bots und Roberts Plume. Die Letten gewannen damit EM-Gold in der U-23-Klasse. Thomas Steu und Lorenz Koller kamen heute nicht nach Wunsch ins Rodeln und mussten sich beim Saisonausklang mit Rang sechs begnügen. Die Bilanz der Gesamtweltcupsieger der Vorsaison kann sich dennoch sehen lassen: Das ÖRV-Duo, das verletzungsbedingt lediglich sieben der zwölf Saisonentscheidungen in Angriff nehmen konnte, erreichte im Verlauf des Olympia-Winters fünf Podestplätze, darunter die Weltcupsiege in Altenberg und Innsbruck.

Yannick Müller und Armin Frauscher, die sich ihr Olympiaticket für Peking mit einem dritten Rang (Winterberg) und drei weiteren Top-6-Plätzen sichern konnten, belegten als zweitbeste Österreicher EM-Rang elf. Unmittelbar dahinter platzierten sich Juri Gatt und Riccardo Schöpf auf Platz zwölf, die ÖRV-Junioren gewannen damit in der U-23-Wertung EM-Silber.

Reinhard Egger beendet nach der verpasster Olympiaqualifikation für Peking und 14 Jahren im Weltcup seine Karriere. Der 32-jährige Tiroler, der sich im vergangenen Sommer nach Schulterproblemen und einer zurückgebildeten Bandscheibe erfolgreich in den Eiskanal zurückgekämpft hatte, gewann 2019 bei der Weltmeisterschaft im Winterberg (GER) Silber im Einsitzer und mit der Team-Staffel. Egger, der 2008 im Weltcup debütierte und zwei Rennen gewinnen konnte, war zweimal bei Olympischen Spielen im Einsatz. 2014 rodelte der Polizeisportler auf Rang acht, vier Jahre später reichte es in Pyeongchang zu Platz 15.

53. FIL-Europameisterschaften/9. Eberspächer Rennrodel-Weltcup/St. Moritz Ergebnisse: (* Weltcupplatzierung)
 
Herren:

1.Wolfgang KindlAUT2:10.246
2.Kristers AparjodsLAT+0.021
3.Nico GleirscherAUT+0.300
5.Jonas MüllerAUT+0.410
16./17.*Reinhard EggerAUT+1.408
17./19.*David GleirscherAUT+1.470


Doppelsitzer:

1.Toni Eggert/Sascha BeneckenGER1:47.209
2.Tobias Wendl/Tobias ArltGER+0.113
3.Martins Bots/Roberts PlumeLAT+0.249
6.Thomas Steu/Lorenz KollerAUT+0.347
11./12.*Yannick Müller/Armin FrauscherAUT+0.771
12./13.*Juri Gatt/Riccardo SchöpfAUT+0.852


 

© rodel-austria.at // Foto: ÖRV/ FIL FotoManLV

Egle erstmals Vize-Europameisterin

Madeleine Egle

Madeleine Egle fuhr zum Vize-Europameistertitel

Zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele zeigten Österreichs Rodler mit vier EM-Medaillen ihre Klasse. Nach Gold und Bronze bei den Herren, sowie U-23-Silber bei den Doppelsitzern raste Madeleine Egle heute bei den Damen zum Vize-Europameistertitel.

14 Jahre nach der Bronzemedaille von Veronika Halder jubelt die heimische Rodelfamilie wieder über EM-Edelmetall bei den Damen. Die Durstrecke beenden konnte Madeleine Egle, die beim Saisonfinale in St. Moritz auf Rang zwei rodelte und damit ihre erste EM-Medaille im Einsitzer gewann. Geschlagen geben musste sich die Tirolerin, die in Durchgang zwei die Bestzeit aufstellte, lediglich Olympiasiegerin Natalie Geisenberger. Die Deutsche sicherte sich mit dem ersten Saisonsieg ihren fünften EM-Titel. Bronze ging an Elina Vitola, die Lettin war zur Halbzeit noch vor Egle gelegen. Hannah Prock und Lisa Schulte, die in den letzten Wochen mit starken Leistungen überzeugen konnten, kamen auf der Natureisbahn im Engadin nicht nach Wunsch ins Rodeln. Prock musste sich mit EM-Rang 17 begnügen, Schulte landete unmittelbar hinter ihrer Teamkollegin auf Rang 18.

„Ich habe gesehen, dass Julia Taubitz eine sehr gute Zeit gelungen ist, wir waren nur sieben Tausendstel auseinander, da musst du einfach Vollgas fahren, da gibt es gar nichts anderes. Ich bin froh, dass ich am Start noch einmal zulegen konnte, Kleinigkeiten findet man immer, unter Strich bin ich aber absolut happy. Die Kugel im Gesamtweltcup ist natürlich mega. Letztes Jahr habe ich sie als Vierte knapp verpasst, dass ich jetzt Zweite geworden bin, ist richtig cool. Ich hätte mir vor der Saison nicht erwartet, dass das so funktioniert. Auch die kleine Kugel aus Gold im Disziplinen-Weltcup ist echt ein Wahnsinn, unglaublich, ich bin mega happy. Natürlich ist der Ärger nach meinem Fehler in der Staffel groß, aber das gilt es wegzustecken und beim nächsten Mal besser zu machen.“

Madeleine Egle

Der Sieg im Gesamtweltcup ging zum zweiten Mal nach der Saison 2019/20 an Julia Taubitz (GER). Egle beendete die Overall-Wertung nach fünf Saisonsiegen und vier weiteren Top-3-Plätzen auf Rang zwei, Hannah Prock und Lisa Schulte folgen auf den Plätzen acht und neun. Zum Drüberstreuen sicherte sich Egle den Sieg im Disziplinen-Weltcup, auch hier belegten Prock und Schulte die Ränge acht und neun.

In der anschließenden Team-Staffel, mit der die FIL-Europameisterschaft und Weltcupsaison 2021/22 beendet wurde, musste die heimische Auswahl eine Disqualifikation in Kauf nehmen. Startläuferin Madeleine Egle verpasste bei der Zieldurchfahrt das Touchpad, damit blieb das Gate für Wolfgang Kindl geschlossen. Lettland sicherte sich den EM-Titel, Deutschland gewann dank der Silbermedaille den Team-Staffel-Weltcup 2021/22. Österreich beendete den Gesamtweltcup im Mannschaftsbewerb hinter Lettland auf Rang drei.

© rodel-austria.at // Foto: ÖRV/ FIL Galinovskis

Bestes WC-Ergebnis für Födermayr

Christina Födermayr

Christina Födermayr belegt den 7ten Platz, ihr bis dato bestes Weltcupergebnis.

Das ÖSV-Team hat auch beim zweiten Weltcuprennen an diesem Wochenende im schwedischen Idre Fjäll einen Podestplatz erobert! Nachdem der Salzburger Adam Kappacher bei den Herren im ersten Bewerb Dritter geworden war, schaffte Katrin Ofner in der zweiten Konkurrenz bei den Damen mit Rang drei hinter der Schwedin Sandra Näslund und der Französin Jade Grillet Aubert ebenfalls den Sprung auf das Podium. 

Christina Födermayr holte als Dritte des kleinen Finales mit Gesamtrang sieben ihr bestes Weltcupresultat. Andrea Limbacher verzichtete wegen leichter Knieprobleme auf einen Start und wurde als 15. klassiert.        

Bei den Herren schrammte Tristan Takats knapp am Stockerl vorbei. Der Niederösterreicher landete nach einem umkämpften Rennverlauf im großen Finale hinter dem Schweizer Ryan Regez, dem Schweden David Mobärg und dem Franzosen Francois Place an der vierten Stelle. Johannes Rohrweck erreichte das Viertelfinale und belegte in der Endabrechnung Rang 14. Für Johannes Aujesky (26.), den Vortagesdritten Adam Kappacher (28.) und Robert Winkler (29.) war in der Auftaktrunde Endstation.

Katrin Ofner war mit Laufsiegen in den ersten beiden Runden in das große Finale eingezogen, in dem sie sich auf der Zielgeraden mit der Schwedin Alexandra Edebo um Platz zwei duellierte. In einem harten Positionskampf kam es kurz vor dem Ziel zu einem Zusammenstoß, der den Sturz beider Läuferinnen zur Folge hatte. Ofner fuhr als Dritte trotzdem noch durchs Ziel, Edebo war zum Glück ebenfalls rasch wieder auf den Beinen. Auch Christina Födermayr war im Viertelfinale in eine brenzlige Situation verwickelt, als die Oberösterreicherin der vor ihr gestürzten Russin Elizaveta Ponkratova nicht mehr ausweichen konnte und dadurch unsanft zu Boden musste. Doch Födermayr ließ sich von dieser Schrecksekunde nicht beirren und wurde am Ende mit Rang sieben belohnt.

„Ein Podiumsplatz war das Ziel und den habe ich auch erreicht. In den ersten beiden Läufen bin ich souverän gefahren und habe die Elemente auf der Zielgeraden sehr gut getroffen. Im großen Finale war ich durch den Windschatten von Sandra Näslund noch etwas schneller, bin dadurch einmal zu weit gesprungen und nach der Landung mit Alexandra Edebo kollidiert. Ich habe nach dem Rennen mit ihr gesprochen und sie hat mir versichert, dass bei ihr alles in Ordnung ist. Es hätte heute Platz zwei sein können, aber ich nehme auch einen dritten Rang gerne mit“,

sagte Katrin Ofner.

Tristan Takats legte nach dem Achtelfinal-Aus am Samstag eine enorme Steigerung hin. „Der Start im großen Finale war nur mittelmäßig, aber das ist noch nicht ins Gewicht gefallen. Entscheidend war, dass der zweite Sprung auf der Zielgeraden zu kurz geraten ist und ich dadurch viel Tempo verloren habe. Dieses Rennen ist mit keinem anderen zu vergleichen, weil du nie mit dem gleichen Speed zu den Elementen kommst. Hier musst du sehr viel mit Instinkt fahren, und das ist mir heute recht gut gelungen. Dieser vierte Platz gibt mir sehr viel Selbstvertrauen“,

betonte Tristan Takats, der in dieser Saison im Dezember in Innichen (ITA) bereits einmal Vierter geworden war.

© oesv.at // Foto: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber