Bronzemedaille für Höck

Vinzenz Höck holt die Bronzemedaille beim Turn-Weltcup in Paris.

Er verpasst seinen achten Ringe-Weltcup-Sieg nur hauchdünn und sichert sich den Sieg in der Jahreswertung.

Mit 14.650 um fünf Hundertstelpunkte hinter den beiden ex-aequo-Siegern und Dritten der letzten beiden WM Courtney Tulloch (GBR) und Salvatore Maresca (ITA, je 14.700) wurde es Bronze, noch vor dem französischen Olympiavierten Samir Ait Sait. Ein Nachhüpfer beim Abgang kostete den 27-jährigen Grazer (mehr als) die notwendigen 0,05 Punkte zum Sprung an die Spitze.

Vinzenz Höck steht jetzt bei einem Dutzend Weltcup-Medaillen (7x Gold, 2x Silber und 3x Bronze), sicherte sich in Paris außerdem zum zweiten Mal die World-Challenge-Cup-Jahres-Gesamtwertung: „Die Emotionen sind hier immer etwas Besonderes. Nach der Quali wusste ich um meine Chance und wollte auf keinen Fall ohne eine Medaille nach Hause fahren.“ Höck weiter: „Mein erster Übungsteil war etwas unruhig, der Rest solide, der Hüpfer beim Abgang sollte nicht passieren. Im Gegensatz zu gestern hatten Salvatore und Courtney heute knapp die Nase vorne. Ich freue mich schon auf die Revanche bei der WM in Antwerpen.“

© turnsport-austria.at // Foto: Turnsport Austria

Höck feiert siebten Weltcupsieg

Vinzenz Höck verteidigt im ungarischen Szombathely seinen Weltcupsieg an den Ringen aus dem Vorjahr erfolgreich.

Der 27-jährige Grazer setzt sich damit an seinem Spezialgerät bereits zum siebten Mal in der Kunstturn-Weltserie durch.

In Szombathely stand Höck zum insgesamt dritten Mal nach 2020 (seinem Premieren-Erfolg) und 2022 ganz oben auf dem Siegerpodium. „Es war heute wirklich anstrengend, aber ich habe trotzdem eine gute Kür geschafft.“ Silber sicherte sich der Zypriote Sokrates Pilakouris, Bronze der Argentinier Daniel Villafane.

So seltsam es klingen mag, stellte die eigentlich großartige Leistung Höcks sein zweiter Platz in der Qualifikation dar, nicht das Finale. Hinter dem vielfachen Welt- und Europameister und Olympiasieger Eleftherios Petrounias aus Griechenland scorte Höck im Vorkampf als Zweiter mit 14.900 Punkten erstmals seit rund einem Jahr eine absolute Weltklassewertung. Der Hintergrund: Nach der Universiade im August hatte Höck das hart erarbeitete, jedoch von den Wertungsrichtern selten belohnte „Kopfkreuz“ wieder aus dem Programm genommen. Diese Entscheidung erwies sich nun als richtig.

Das Finale musste der internationale „Lord Of The Rings“ Petrounias allerdings auslassen und machte so den Weg frei für sein österreichisches Pendant. Höck gelang sein Programm nicht so gut, wie im Vorkampf, insbesondere ein zu tiefer Abgang mit großem Nachhüpfer kostete wertvolle Punkte. Dennoch reichten die diesmal 14.300 Punkte für den Sieg. Höck: „An zwei Tagen hintereinander Wettkampf ist immer schwierig. Beim Abgang habe ich leider zu viel riskiert, aber zum Glück hat es noch für ein schönes, das heißt goldiges Resultat gereicht.“

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Köck und Ungerank holen Bronze

Die KK-Liegend-Frauenmannschaft Waibel/Ungerank/Köck holt Bronze bei der ISSF WM in Baku.

Ein ereignisreicher Wettkampftag für das ÖSB-Team wird mit einer weiteren Medaille veredelt.

Die österreichische Medaillensammlung bei dieser Weltmeisterschaft erweiterte das Frauenteam mit einer weiteren in der KK-Liegend-Mannschaftswertung. Mit ihren Einzelleistungen kamen Sheileen Waibel, Nadine Ungerank und Rebecca Köck auf gesamt 1863,3 Ringe. Gesamt war dies das drittbeste Resultat der gesamten Konkurrenz, so durfte Team Österreich die Bronzemedaille in Empfang nehmen. Den Weltmeistertitel holten die Schweizerinnen mit 1870,4 Ringen, dicht gefolgt von den Norwegerinnen. 16 Mannschaften waren in der Wertung.

„Es ist einfach schön, wenn man mit der Mannschaft eine Medaille feiern kann. Mein Plan war heute, mich vom Wind nicht verunsichern zu lassen und technisch sauber zu schießen. Das ist mir besonders mit meiner 106er-Serie gelungen, auf die ich sehr stolz bin“, freut sich Ungerank. Ihre Teamkollegin zeigt sich jedoch mit etwas gemischten Gefühlen. „Mit etwas Abstand zum Wettkampf überwiegt bei mir jetzt die Freude über die Medaille, wobei ich über meine Leistung im zweiten Teil des Wettkampfs sehr enttäuscht bin“, so Köck.

© ÖSB // Foto: Margit Melmer/ÖSB

Schweinberger starke Fünfte

Christina Schweinberger wird starke Fünfte im Straßenrennen bei den Weltmeisterschaften in Glasgow.

Die Tirolerin kämpft bis zum Schluss mit den absolut weltbesten Fahrerinnen sogar um den Sieg, landet schlussendlich auf dem fünften Rang.

„Das Zeitfahren war natürlich ein Boost für mein Selbstvertrauen, aber das war ein richtig hartes Rennen heute. Immer wieder gab es Attacken und wir fuhren so oft am Maximum. Es war ein richtiges Ausscheidungsrennen und die Gruppe um mich wurde immer kleiner“, schilderte die 26-jährige Tirolerin.

Bis in die letzte Runde war sie ganz an der Spitze des Rennens, gemeinsam mit den wohl besten Fahrerinnen der Welt und probierte sogar selbst einen Angriff um das Regenbogentrikot zu erringen: „Ich wollte es nicht auf die letzten Kilometer ankommen lassen. Gemeinsam mit Lizzie Deignan habe ich eine Chance gesehen, was gar nicht so schlecht funktionierte.“ Das österreichisch-britische Duo erarbeitete sich einige Meter auf ihre Verfolgerinnen, doch die Gruppe lief wieder zusammen.

Am Ende ging der Sieg an die Belgierin Lotte Kopecky vor Demi Vollering aus den Niederlanden. Vor wenigen Wochen war das Duo auch auf den Rängen eins und zwei bei der Tour de France Femmes. Bronze sicherte sich die Dänin Cecilie Uttrup Ludwig. 34 Sekunden nach der Siegerin erreichte Schweinberger den Zielstrich nach 154 Kilometern. „Am Schluss war der Stecker raus bei mir. Ich habe noch Reusser und Vollering vor mir gesehen, dachte da ist die Medaille und da muss ich hin, aber es ging nicht mehr“, so die Österreicherin. Ihre Zwillingsschwester Kathrin Schweinberger landete auf Rang 38, die Steirerin Carina Schrempf wurde 48ste. Die beiden U23-Fahrerinnen Leila Gschwentner und Elisa Winter sahen, wie über 100 der 200 Starterinnen nicht die Ziellinie.

© ÖRV // Foto: Arne Mill/Cycling Austria

Schweinberger erobert Bronze

Christina Schweinberger erobert die Bronzemedaille im Zeitfahren bei den Weltmeisterschaften in Glasgow.

Mit einer unglaublich starken Leistung steht sie zum ersten Mal bei Weltmeisterschaften am Podest der besten Drei.

„Als ich heute am Morgen aufgewacht bin, war mein Ziel noch in den Top 20 zu landen. Das kam unerwartet“, war sie selbst von sich am meisten überrascht. Doch seit über einem Jahr gehört sie zu den besten Radprofifahrerinnen der Welt, was sie bei vielen internationalen Rennen schon unter Beweis stellte. Nun klappte es auf der ganz großen Bühne der Weltmeisterschaften in Glasgow.

„Die Zeitfahren, die ich bislang bestritten habe, waren alle kürzer. Der Respekt vor dem Kurs war riesig. Es ist das längste Zeitfahren meiner Karriere“, blickte sie auf die 36,2 Kilometer zurück. Die Tirolerin, die noch vor vielen der Favoritinnen ins Rennen ging, war dann im letzten Streckenteil eine der schnellsten Fahrerinnen, überholte noch die Britin Anna Henderson, die bei der letzten Zwischenzeit noch vor ihr lag. „Nach 25 Kilometern wusste ich, dass es ein guter Tag werden wird, weil meine Geschwindigkeit nicht mehr runtergefallen ist. Ich bin einfach weitergefahren und jetzt habe ich eine Medaille“, strahlte Schweinberger.

Für sie war es die erste Medaille bei einem großen internationalen Event: „Das Gefühl ist unglaublich. Ich habe jetzt bei der Siegerehrung jede Minute genossen und die Medaille gehört wirklich jedem, der mich seit Beginn meiner Karriere unterstützt hat.“ Für die Straßenolympiasiegerin von 2021, die Niederösterreicherin Anna Kiesenhofer gab es Platz 15. „Die Platzierung ist schlechter als mein angestrebtes Ziel. Aber ich weiß nicht, ob ich selbst nicht so gut unterwegs war, oder ob einfach die anderen stärker waren, weil das Niveau allgemein gestiegen ist“, berichtete Kiesenhofer, die sich über die Medaille ihrer Teamkollegin freute. „Ich freue mich irrsinnig für Christina, weil das war einfach einfach ein mega starkes Rennen von ihr. Einfach unglaublich“, fügte sie an.

© ÖRV // Foto: Arne Mill/Cycling Austria

Wagner starker Dritter

Michael Wagner landet beim Großen Preis von Deutschland auf Rang drei.

Der Polizeisportler zeigt beim Weltcupturnier in Dortmund eine starke Leistung und freut sich über einen Podestplatz.

Michael (RSC Inzing) bis 82 kg verlor in der Qualifikation gegen den späteren Finalisten Filip Sacic (CRO). In der Hoffnungsrunde besiegte er den Deutschen Erik Löser mit 3:1 und den Kampf um die Bronzemedaille gewann er, nachdem der Finne Artem Shapovalov verletzungsbedingt aufgab. Somit belegte Michael den guten dritten Platz.

© ÖRSV // Foto: ÖRSV

Schubert holt nächstes WM-Gold

Jakob Schubert holt sein nächstes WM-Gold und sichert sich ebenfalls ein Olympia-Ticket.

Er liefert und liefert und liefert! Die Rede ist von Jakob Schubert. Nach der Goldmedaille im Lead legt der 32-jährige Innsbrucker bei der Kletter-WM in Bern noch einen drauf und holt im Boulder & Lead Bewerb erneut Gold.

Im olympischen Format zeigte der Ausnahme-Kletterer einmal mehr seine Klasse, holte mit Gold sein bereits elftes WM-Edelmetall und sicherte sich nach Jessica Pilz auch frühzeitig das Ticket für die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024.

Den Grundstein für Platz eins und das Olympia-Ticket legte Schubert bereits im Bouldern. Nach beeindruckenden vier Tops und 99,6 Punkten lag der Heeressportler zur Halbzeit auf Platz zwei – nur 0,1 Punkte hinter Leader Tomoa Narasaki (JPN) – und brachte sich in eine super Ausgangsposition. „Es ist unglaublich, wie es mir bei der WM aufgegangen ist und ich jetzt noch einen zweiten Titel mitnehmen kann. Ich habe gewusst, bei einer guten Boulder-Runde habe ich Chancen. Ich bin extrem gut reingestartet und habe gemerkt, dass den ersten Boulder neben mir nur Tomoa gemacht hat. Das hat mir einen unglaublichen Boost gegeben. Dann war ich drinnen und habe voll abgeliefert. Die Ausgangssituation war super, aber mental herausfordernd. Normalerweise kann ich von hinten angreifen, jetzt musste ich meine Position verteidigen“, erklärte Schubert.

Nach einer kurzen Pause folgte der entscheidende Lead-Teil, Schuberts Paradedisziplin. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner zeigte einmal mehr eine starke Leistung, hielt seine Konkurrenten auf Distanz und konnte den Halbzeitführenden aus Japan noch in beeindruckender Manier überholen. Am Ende erreichte Schubert im Vorstieg 42 Griffe und krönte sich mit 183,6 Punkten zum verdienten Weltmeister. Silber ging am Ende an den US-Amerikaner Collin Duffy (160,7 Punkte), Bronze holte der Japaner Tomoa Narasaki (156,7 Punkte). Neben Edelmetall konnte sich das Trio auch über das Olympia-Ticket für Paris 2024 freuen.

„Ich bin froh, dass ich die Nerven so unter Kontrolle gehabt habe. Mir war bewusst, dass das eine perfekte Gelegenheit für mich ist, diese Chance wollte ich nutzen. Ich habe alles rausgeholt, auch wenn ich das Ende der Vorstiegs-Route etwas anders hätte klettern sollen. Der Titel bedeutet mir richtig viel. Ich bin einfach nur stolz, was ich in den letzten Jahren alles erreichen durfte und wie viele Goldmedaillen jetzt schon bei mir zu Hause hängen“, erzählte Schubert mit einem breiten Grinser.

Jakob Schubert ist kein Sportler, der lange um den heißen Brei herumredet oder sich hinter allgemeinen Floskeln versteckt. So war es wenig verwunderlich, dass die Ansage vor der Kletter-Weltmeisterschaft in Bern auch relativ klar formuliert wurde. Und der 32-jährige Innsbrucker hielt einmal mehr Wort, lieferte am Tag X wieder einmal in beeindruckender Manier wie ein Schweizer Uhrwerk ab und holte sich einen der drei Olympia-Spots: „Die Vorstiegs-Goldmedaille war großartig, war aber ein wichtiges Etappenziel für mich. Ich bin nach Bern gekommen und wollte bei der ersten Möglichkeit gleich das Ticket für die Olympischen Sommerspiele in Paris lösen. Ich bin megaglücklich, dass es jetzt auch so gekommen ist, ich meine Leistung in beiden Teilbewerben abliefern konnte und noch eine Goldmedaille nach Hause nehmen kann. Die Gewissheit, dass ich jetzt in Paris dabei sein werde, macht meine Jahresplanung nun um einiges einfacher. Jetzt will ich einfach den Moment genießen. Ich nehme ganz viele tolle Erinnerungen mit nach Hause und war von der Stimmung in der Halle mächtig beeindruckt. Unfassbar cool!“

© KVÖ // Foto: Lena Drapella/IFSC

WM-Silber für Pilz

Jessica Pilz holt WM-Silber in Bern und sichert sich ein Olympia-Ticket.

Pilz und Großereignisse – das passt einfach! Die 26-jährige Niederösterreicherin fügt ihrer beeindruckenden Medaillensammlung bei der Kletter-Weltmeisterschaft in Bern (SUI) im Boulder & Lead-Bewerb eine weitere hinzu.

Bei der WM-Premiere des olympischen Formats holte Pilz in der PostFinance Arena nach einer beherzten Vorstellung mit Silber nicht nur ihr viertes WM-Edelmetall, sondern sicherte sich auch einen der drei begehrten Fixplätze für die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024.

Mit Spannung wurde der Boulder & Lead-Bewerb, inklusive der ersten Qualifikationsmöglichkeit für die Olympischen Spiele in Paris 2024, erwartet. Die besten acht Athletinnen lieferten sich ein packendes Rennen um die begehrten Olympia-Tickets. Am Ende war es einmal mehr Olympiasiegerin Janja Garnbret (177 Punkte), die sich Gold holte. Silber ging an das rot-weiß-rote Kletter-Ass Jessica Pilz mit 157,1 Punkten. Die Japanerin Ai Mori startete im Vorstieg eine unglaubliche Aufholjagd und sicherte sich am Ende mit 140,6 Punkten noch Bronze.

Der Jubel über Silber und das angepeilte Olympia-Ticket war bei der heimischen Vorzeigesportlerin dementsprechend groß und zauberte ihr einen breiten Grinser ins Gesicht. „Ein perfekter Tag. Es hätte nicht besser aufgehen können. Die Boulder-Runde ist mir heute richtig entgegengekommen und ich habe schnell meinen Rhythmus gefunden. Nach den vier Bouldern war ich richtig kaputt und habe gewusst, es ist noch alles offen. Das war dann die ganze Zeit im Hinterkopf. Ich wollte nicht rechnen, ich wollte einfach an die Wand gehen und meine Leistung abrufen. In der Route habe ich mich um einiges besser gefühlt als im Halbfinale. Ich bin ins Fighten gekommen und es hat unglaublich Spaß gemacht“, so Pilz in einer ersten Reaktion. Nach ihrer beeindruckenden Performance in der Final-Route begann das nervenaufreibende Warten. Doch es sollte ein Happy End geben: „Es war meine beste Lead-Leistung in den letzten zwei Wochen. Mir haben die Trainer dann schon immer die Ringe gezeigt. Ich war in der Schule nicht so schlecht in Mathematik, aber ich hatte dann keinen Durchblick mehr. Es ist einfach surreal. Diese Medaille gibt ein unglaublich cooles Gefühl. Ich kann es noch gar nicht richtig begreifen.“

Die nunmehr vierfache WM-Medaillengewinnerin hat als Draufgabe auch ihr Ticket für die Olympischen Sommerspiele in Paris fix und kann frühzeitig für ihre zweite Olympia-Teilnahme planen. „Ich bin so froh, dass es schon beim ersten Anlauf geklappt hat. Es war die letzten Tage wirklich ein großes Thema, zumal ich nach den Einzeldisziplinen noch mit leeren Händen dagestanden bin. Ich habe es gehofft, aber im Combined kann immer so viel passieren und es sind die besten Athletinnen am Start. Ich war den ganzen Tag unglaublich nervös. Jetzt fällt viel Last von meinen Schultern und ich bin überglücklich. Paris 2024 kann kommen – ich hab es geschafft!“

© KVÖ // Foto: Jan Virt/IFSC

Schubert schreibt mit WM-Gold Geschichte

Jakob Schubert gewinnt bei der Kletter-WM in Bern die Goldmedaille im Vorstieg.

Der 32-jährige Innsbrucker hat seiner beeindruckenden Medaillensammlung eine weitere hinzugefügt und ist mit seinem vierten Weltmeistertitel im Vorstieg nun alleiniger Rekordhalter.

Nächstes Großereignis, nächstes Edelmetall für Jakob Schubert. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner ist seinem Status als Medaillenbank wieder einmal gerecht geworden. In einem packenden WM-Finale sicherte sich der Heeressportler in Bern die Goldmedaille im Vorstieg. Mit 48+ Griffen setzte er sich knapp vor Japans Youngster Sorato Anraku (48) durch, der Deutsche Alexander Megos (40) holte Bronze.

„Das Finale war megacool, die Stimmung in der Arena beeindruckend. Es hat sich fast angefühlt wie Heimpublikum. Als ich von der Wand gekommen bin und gehört habe, dass ich führe, war die Freude riesengroß. Ich konnte es so richtig genießen“, so Schubert, der als Dritter des Halbfinals im Finale als Drittletzter startete und eine Medaille somit sicher hatte. Da Adam Ondra (CZE) und Toby Roberts (GBR) in Folge auf der trickreichen Route früh scheiterten, wurde es Gold.

„Es ist dann alles sehr schnell gegangen, plötzlich stand ich als Sieger fest. Ich wurde fast überrumpelt von den Emotionen. Es ist jedenfalls cool zu sehen, dass so viele Junge Leute im Klettern nachkommen – heute konnte ich den Angriff noch einmal abwehren. Sorato ist 16 Jahre alt und trotzdem kann ich genauso viel von ihm lernen, wie er von mir. Das macht den Klettersport so besonders“, freute sich der Tiroler.

Mit seiner vierten WM-Goldmedaille im Vorstieg ist Schubert nun alleiniger Rekordhalter, insgesamt hat er bereits zehn WM-Medaillen gewonnen. „Natürlich denkt man auch über solche Rekorde und Bestenlisten nach. Ich bin extrem stolz, dass ich in die Geschichtsbücher eingehe. Es ist schon cool, dass mir das gelungen ist – gleichzeitig hoffe ich, dass es noch nicht die letzte Medaille war.“

Seine erste WM-Medaille holte Schubert vor über zehn Jahren, 2011 in Arco. Zwölf Jahre später kürte er sich in Bern zum ältesten Weltmeister der Kletter-Geschichte. Geht es nach ihm, soll in wenigen Tagen bereits das elfte Edelmetall folgen: Im Boulder&Lead-Bewerb werden die ersten drei Tickets für die Olympischen Spiele Paris 2024 vergeben.

Jessica Pilz war Österreichs einzige Vertreterin im Lead-Finale der Damen. Mit 39 Griffen belegte die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin den sechsten Platz. „Schade, ich hätte mir mehr erhofft. Aber die Finalroute war schon sehr früh sehr anstrengend, ich war einfach leer“, so die WM-Goldmedaillengewinnerin 2018.

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Uznik WM-Fünfter

Nicolai Uznik wird im Boulder-Bewerb der Kletter WM in Bern starker Fünfter.

In einem nervenaufreibenden Finale holt der Kärntner zwar keine Medaille, bestätigt jedoch, dass er im Bouldern zur absoluten Weltspitze zählt.

In einem spannenden Boulder-Finale in der PostFinance Arena in Bern (SUI) konnte Nicolai Užnik nicht um die Medaillen mitsprechen. Die besten sechs Athleten des Semifinals bekamen es nochmals mit vier Boulder-Problemen zu tun. Auf den ersten beiden Bouldern kam Užnik jeweils schnell zur Zone und kämpfte beide Male um das Top, scheiterte jedoch. Der dritte Boulder wurde zum Wettlauf mit der Zeit, nach mehreren Versuchen war der 22-jährige Kärntner am Ende der fünf Minuten an der Zone dran, konnte sich aber nicht fixieren. Die Medaillen-Chance war somit dahin.

Am letzten Boulder zeigte Užnik noch einmal seine ganze Klasse. Im zweiten Versuch schaffte er es unter lautstarkem Jubel der Fans in der Halle zum Top – wie sich später zeigen sollte als einziger Athlet. „Das war ein großartiger Abschluss. Ich habe gezeigt, dass ich mit den Besten der Welt mithalten kann und nicht weit weg bin von einer Medaille.“

Mit einem Top und drei Zonen belegte der amtierende Boulder-Europameister schließlich den fünften Platz. Mit einem weiteren Top, das auf den ersten beiden Bouldern in Reichweite war, hätte es sogar zu einer WM-Medaille gereicht. „Nach dem Bewerb überwiegt die Enttäuschung, weil eine Medaille das Ziel war. Wenn es sich dann knapp nicht ausgeht, ist es frustrierend. Mit Platz fünf bei der WM muss man sich aber nicht verstecken, ich denke die Freude darüber wird etwas später kommen.“

Nach der EM-Goldmedaille im Vorjahr in München ist es der größte Erfolg für den in Innsbruck lebenden Kärntner. „Nach einer verkorksten Weltcupsaison habe ich hier bestätigt, dass die EM-Goldmedaille keine Eintagsfliege war. Das macht mich schon stolz und zeigt mir, dass mein Weg stimmt.“

© KVÖ // Foto: Lena Drapella/IFSC