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#roadtorio – Tee Time

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July 17, 2016

Nach 112 Jahren werden dieses Jahr bei den Olympischen Spielen wieder Golf-Wettkämpfe ausgetragen. Unsere Golf-Proette Christine Wolf konnte sich in der zweijährigen Qualifikationsphase einen der Top-60 Plätze sichern und wird vom 17. bis zum 20. August in Rio de Janeiro mit am Start sein.

Angefangen hat alles, als Christine und ihre Schwester Kinder waren und sie ihre Eltern auf den Golfplatz begleiteten. Irgendwann konnten die beiden es dann auch selbst versuchen und richtig angefangen hat Christine mit 10 Jahren im Golfclub Innsbruck-Igls (Rinn und Lans). Bald konnte sie auch erste größere Erfolge bei Schüler- und Jugend­meister­schaften feiern, dann folgten einige Einsätze bei Auslandsturnieren und mehrere Europameister­schaften sowie die Qualifikation und Teilnahme an der US Women‘s Open 2011. Als Christine noch Amateur­­-Golferin war, hatte sie ein Handicap von +1.8.

Für ihr Studium ging Christine in die USA, wo sie 2011 ihr Bachelorstudium in Marketing und Management an der University of Tennessee at Chattanooga abschloss.  Dort war sie bis dahin auch im College-Team, den ‚Mocs‘, und ihr war danach klar, dass sie Golf weiterverfolgen wollte. Auch die Teilnahme an den US Open 2011 hat zu ihrem Entschluss beigetragen, im September 2012 Golf-Proette zu werden. Schon bei ihrem zweiten Turnier als Proette, der Ladies Crete Open, gewann sie den ersten Platz.

Ihr letztes Hole in One hat Christine 2011 auf dem Kurzplatz auf der Practice Facility im College in Amerika geschafft. Am besten beherrscht sie Drives, die sind meist am Fairway und dadurch ist der Schlag ins Grün oft angenehmer. Meistens gehen ihre langen Schläge über 235m, ihr weitester ging 265m. Nachdem jedes Turnier auf einem 18 Loch-Platz gespielt wird, mag sie diese lieber. Aber ab und zu während des Trainings schnell 9 Loch zu spielen bringt auch eine super Abwechslung. Christine versucht auch, beim Training alle Sparten abzudecken – langes und kurzes Spiel. Besonders wichtig für eine Golferin, meint sie, ist, dass man genügend Zeit rund ums Grün verbringt. Wenn das kurze Spiel top ist, wird auch das lange besser. Auch wenn Christine über die letzten Jahre schon etwas an Länge gewonnen hat, sieht sie da noch einiges an Potential, das kurze Spiel und auch der Schwung können immer noch verbessert werden, außerdem gibt es beim Golf immer etwas, an dem man weiterarbeiten kann.

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WORDRAP „DA SCHAU HER“

Welche Schläger hast du immer mit dabei?
Auf einer Golfrunde darf ich ja nur 14 Schläger verwenden, aber wenn ich von Turnier zu Turnier reise, habe ich immer 16 Schläger dabei. Plätze und Verhältnisse sind oft sehr verschieden, so kann ich variieren und mich dann entscheiden, welche Schläger ich mitnehme. Außerdem habe ich auch immer einen Linksschläger mit dabei.

Wo siehst du dich in einem, drei und in fünf Jahren?
Da werde ich sicher noch auf den Golfplätzen unterwegs sein.

Wie sieht ein typischer Trainingstag bei dir aus?
In der Früh starte ich mit Fitnesstraining im Olympiazentrum bei meinem Coach Roland Luchner und dann geht es direkt zum Golfplatz, wo ich meistens den ganzen Tag verbringe.

Hast du eine Routine vor Wettkämpfen?
Wettkämpfe sind für mich das Größte. Ich liebe es, mich mit anderen zu messen!

Wann hast du gemerkt, dass aus dem Traum Olympia Realität werden könnte?
Ende 2014, als ich einen richtig guten Saisonabschluss hatte und dann schon in den Qualiplätzen geführt wurde.

Wie bereitest du dich für Olympia vor?
Mit viel Training mit meinem Trainer Steve Waltman und ich werde auch die Löcher schon vorher in den vorgegebenen Längen spielen.

Wen nimmst du nach Rio mit?
Als Caddy kommt mein guter Freund Clemens Dvorak mit. Wir kennen uns schon seit Jahren und er weiß daher, wie ich am Platz bin. Außerdem werden mich auch meine Eltern begleiten.

Ziele für Olympia? Was willst du erreichen?
Mein erstes Ziel war sicher, die Qualifikation zu schaffen und jetzt heißt es, so wie bei jedem Turnier, so weit wie möglich vorne mitzuspielen und nicht ‚nur‘ einfach dabei zu sein.

Gibt es jemanden, für den du in Rio an den Start gehst? Wem würdest du eine Medaille widmen?
Meinen Eltern. Sie haben mich und auch meine Schwester immer unterstützt und sind tausende Kilometer gefahren, um uns von Turnier zu Turnier zu fahren. Ohne meine Eltern wäre ich nicht, wo ich heute bin.

Welches ist dein Lieblingsturnier?
Mein Lieblingsturnier ist Dubai. Dort ist der Platz in einem super Zustand und es ist immer super organisiert.

Was wärst du heute, wenn nicht Golferin?
Hmm… wahrscheinlich würde ich im Bereich Marketing oder Management arbeiten. Also mein Studium umsetzen.

Mit welchem Sportler würdest du gerne mal trainieren?
Novak Djokovic. Ich denke, dass ich von ihm noch viel lernen könnte.

Was ist Luxus für dich?
Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen. Da ich das ganze Jahr über ziemlich viel unterwegs bin, genieße ich diese Zeit dann immer umso mehr.

Hättest du lieber einen Monat lang kein Handy oder kein Auto?
Kein Handy. Zu den Golfplätzen in der Nähe komme ich zwar mit dem Rad (habe ich auch schon gemacht mit dem Bag am Rücken), aber mein Trainer wäre dafür zu weit weg.

Wenn du jetzt auf play bei deinem Handy drücken würdet, welches Lied würde kommen?
Summer of 69 – Bryan Adams

Was ist deine liebste Ausgleichssportart/ hast du als Kind anderen Sport gemacht?
Ich war als Kind eigentlich immer draußen unterwegs, egal ob Rad fahren, wandern, Tennis spielen, Ski fahren, oder rodeln. Das sind auch heute noch die Sportarten, die ich gerne mache (wenn die Zeit es erlaubt).

Was sind deine Stärken, was zeichnet dich aus (in deiner Sportart)?
Meine Stärken sind, dass ich mich eigentlich nicht schnell aus der Ruhe bringen lasse und dass ich bis zum Schluss voll kämpfe.

Welche Sportarten/ Sportler verfolgst du selbst gerne (TV)?
Ski fahren und Tennis.

Was war dein schönster ‚Sportmoment‘, was hat dich geprägt?
Meine schönsten Momente bis jetzt war sicherlich die Quali zu den US Women’s Open, mein Sieg in Kreta, und jetzt die Quali für Rio.

Was ist deine größte Motivation, immer weiter zu machen?
Das Gefühl, dass man nach einem Wettkampf hat, wenn man merkt, das harte Training hat sich bemerkbar gemacht und ausgezahlt. Man weiß es geht immer noch mehr und will ganz nach oben.

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Persönliche Updates von Christine findest du auf Facebook, Instagram und auf ihrer Homepage!

Blog by Pia Demler