Lukas Knapp gewinnt den Speed-Bewerb bei den Europaspielen in Krakau-Malopolska.
Für den 26-jährigen Salzburger ist es der größte Erfolg seiner bisherigen Karriere.
Nach der Qualifikation und einer starken Zeit von 5,755 Sekunden ging Knapp als Siebter in die K.o.-Duelle. Dort spielte er seine Routine aus, setzte sich gegen den Tschechen Jan Kriz durch und zog so ins Viertelfinale ein. Dort rutschte sein Gegner Rafe Stokes (GBR) früh ab, der Halbfinaleinzug war sicher.
Im Semifinale bekam es Knapp mit Lokalmatador Marcin Dzienski (POL) zu tun. Die zahlreichen Fans im Tarnow Climbing Centre unterstützten den Polen lautstark, Knapp behielt in einem hochklassigen Duell die Oberhand und stellte mit 5,732 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit auf. Im Finale sicherte er sich in 5,892 Sekunden gegen den Franzosen Marceau Garnier (6,404s) die Goldmedaille.
„Ich kann es noch gar nicht in Worte fassen, es fühlt sich noch ein bisschen an wie im Traum. Dass ich jetzt tatsächlich die Goldmedaille um den Hals habe, fühlt sich unglaublich an. All die harte Arbeit in den letzten zehn Jahren wurde heute belohnt“, jubelte Knapp.
Der Salzburger Speed-Spezialist ist seit mehreren Jahren im Weltcup unterwegs und trainiert im Olympiazentrum Campus Sport Tirol Innsbruck mit Fabian Ebenhoch, der auch im Kletterverband Österreich als Trainer tätig ist. „Ohne die Unterstützung durch das Olympiazentrum und Fabian wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Es ist ein perfektes Zusammenspiel mit dem Kletterverband, hier in Krakau sind wir zudem vom ÖOC bestens versorgt. Als ich die Goldmedaille bekommen habe, ist mir das alles durch den Kopf gegangen. Der Weg war nicht immer leicht und oft steinig, aber wer hat es schon leicht? Ich freue mich einfach über diesen speziellen Tag.“
Die Goldmedaille bezeichnete er als seinen größten Karriere-Erfolg. „Bis jetzt“, lachte Knapp. „Wer weiß, was noch kommt? Ich habe auch nicht damit gerechnet, hier zu stehen und Gold zu gewinnen. Ich liebe solche Multisport-Events einfach, es ist immer ein ganz besonderes Flair. Österreich zu vertreten ist sowieso eine große Ehre.“ Trifft sich gut, dass bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 erstmals eigene Medaillen für den Speed-Bewerb vergeben werden.
Kevin Amon, Österreichs zweiter Starter, unterlag dem späteren Silbermedaillengewinner Garnier im Viertelfinale und landete auf Rang sechs.
© ÖOC // Foto: GEPA pictures/ Patrick Steiner