Vorträge von Christoph Ebenbichler und Carson Patterson beim Forum zu Gesundheits- und Sporttechnologie am MCI.
„Von der Verletzung zurück in die Erfolgsspur“ lautet der Titel des Forums vom Department Medical, Health & Sports Technologies am MCI.
Sechs spannende Vorträge von Spezialist*innen in ihrem jeweiligen Fachgebiet schafften es spielend, die Zuhörenden in der vollbesetzten Aula über die gesamte Zeitspanne in ihren Bann zu ziehen. Eröffnet wurde die Vortragsreihe von Fulbright Gastprofessor Denny Yu von der Purdue University in Indiana, USA mit einer anschaulichen Beschreibung seiner Forschungsarbeiten zur Prävention von Verletzungen am Arbeitsplatz mit Hilfe von Exoskeletten. Besonderes Augenmerk liegt hier auf der Unterstützung von Operateuren bei ihrer anstrengenden und verantwortungsvollen Aufgabe am Patienten.
Bernhard Hollaus, Professor im Department Medical, Health & Sports Technologies mit Fokus auf Sporttechnologie, Elektronik und Machine Learning und Leiter des Forschungsschwerpunkts Health Tech am MCI, stellte dem Publikum in seinem kurzweiligen Vortrag die unterschätzte und überaus verletzungsträchtige Sportart Rodeln und das Projekt „VRodel“ vor. Mit diesem virtuellen Tool kann man Rodeln ohne Gefahr erlernen und das Können verbessern. Sein Kollege Jasper Volmer übernahm die Ausführungen und erklärte, wie uns Künstliche Intelligenz dabei helfen kann, die richtigen Entscheidungen bei Kreuzbandoperationen zu treffen.
Wie schwierig Entscheidungsfindung trotz aller KI ist veranschaulichte Elisabeth Abermann, Fachärztin für Orthopädie und Traumatologie und Kniespezialistin in der Facharztpraxis Gelenkpunkt in Innsbruck. Sie bot Einblick in neue Technologien für Diagnostik, Therapie und Rehabilitation und in die schwierige Beantwortung der Frage, die augenblicklich die ganze Nation beschäftigt: „Darf David Alaba bei der Euro spielen?“ (die erhoffte eindeutige Antwort bekamen die Zuhörenden jedoch nicht).
Welch harte Arbeit hinter „Come back stronger“ steckt und was es für einen schwerverletzten Athleten bedeutet, wieder zum Sport zurückzukehren verdeutlichte der Ex Skicrosser Christoph Ebenbichler vom Olympiazentrum Innsbruck in seiner Präsentation über seine eigenen Erfahrungen und Progressives Load Management. „Die Biologie kann nicht ausgetrickst werden“, deshalb bietet das Olympiazentrum am Campus Sport Tirol der Universität Innsbruck seinen Klient:innen ein individuell angepasstes Programm nicht nur zu „Back to Sports“, sondern über „Back to Competition“ bis hin zu „Back to Performance“.
Markus Schmidt vom Institut für Sport und Sportwissenschaft der TU Dortmund verstand es bestens, den Unterschied von Genauigkeit und Richtigkeit von Messmethoden und -systemen und somit auch die Funktionsweise von Smart Watches zu erklären. Zusammenhänge und Einflüsse von Individuum, Sensorlokalisation, Expertise, Ermüdung, Art der Bewegung würden am Ende nicht immer objektive Daten präsentieren.
Einen fulminanten, begeisternden letzten Vortrag bot Carson Patterson, Leistungsdiagnostiker und Trainer am Olympiazentrum Innsbruck. Er betreut seit Jahrzehnten Athleten, die immer wieder Top-Ergebnisse in ihren Sportarten erzielen können und stellte am Forum die Frage: „Können Verletzungen verhindert werden und ist Psychologie daran beteiligt?“ Prävention bestehe darin, Ermüdung zu reduzieren und Konzentration zu erhöhen, Erfolg stehe im Zusammenhang mit der Fähigkeit, sich zu fokussieren und zu konzentrieren. Diese weitreichende Erkenntnis gelte nicht nur für den Sport, sondern beispielsweise auch für ein Studium.
Inspiriert von dieser starken, letzten Botschaft freuen sich die Studierenden schon auf das frisch gestartete Sommersemester und das nächste Forum im Bereich Gesundheits- und Sporttechnologie. Als offene Vortrags- und Lehrveranstaltung konzipiert, fördert das Forum Technologie & Life Sciences Vernetzung und Austausch und bietet Einblicke in die F&E Projekte des MCI.
© MCI // Foto: MCI/ Aaron Heimerl